Die 40. Ausgabe des Magazins Krautzone (August/September 2024) wartet mit dem Titelbild „Dunkeldeutschland“ auf. Der Leitartikel befaßt sich mit dem Osten der Bundesrepublik und der Frage, ob dieser angesichts der katastrophalen Lage in Westdeutschland eine realistische Alternative als wichtiger politischer Leuchtturm für die Zukunft Deutschlands ist. So lautet der Kontra-Leitartikel von Florian Müller „Die ostdeutsche Illusion“ und vergleicht sie mit dem berühmten „gallischen Dorf“. Dagegen ist Hannes Plenge überzeugt, daß gerade diese „letzte Bastion“ als politisches und gesellschaftliches Experimentierfeld und Projektionsfläche für das alternative Lager die einzige Hoffnung auf eine ernsthafte Wende darstellt. Sein Fazit: „Scheitert der Osten, scheitert Deutschland. Ist der Osten unsere letzte Rettung? Eindeutig ja!“
Maximilian Kneller befaßt sich in seinem Beitrag mit Nigel Farage und der Reform UK, dessen anarchischer Humor und kurzweilige Faktenschau ihn bereits vor zehn Jahren bei einer persönlichen Begegnung faszinierten. Nach dem auf seine Initiative vollzogenen Brexit, lief ihm der konservative Premierminister und Brexit-Vollstrecker Boris Johnson den Rang ab. Kurz vor den Wahlen 2024 erschien Farage wieder auf dem Spielfeld, holte auf Anhieb 14,3 Prozent und vereinte über vier Millionen Stimmen auf seine Partei. Allein das restriktive Wahlrecht bescherte ihm nur fünf Sitze im Unterhaus, während die Liberaldemokraten mit knapp 3,5 Millionen Stimmen 72 Sitze gewannen. Ein „Wahlrecht des Grauens“ nennt der Autor dies mit Recht. Als „Meister der populistischen Rhetorik“ werde Farage jedoch mit seiner Erfahrung und Unnachgiebigkeit die rechte Politlandschaft auf der Insel entscheidend prägen und die Tories entweder in den politischen Abgrund stürzen oder zumindest zu einer gewaltigen Reform zwingen. Damit hätte er seinem Land nach dem Brexit den zweiten großen Dienst erwiesen.
Im Interview mit Uwe Tellkamp spricht der Schriftsteller nicht nur über seine Erfahrungen mit dem DDR-Regime, sondern auch über den „Gesinnungskorridor“ der Bundesrepunblik, der nicht nur ihn „cancelte“, nachdem er 2018 die Migrationspolitik kritisiert hatte. Er habe gewußt, worauf er sich einließ. Namen wie Ernst Nolte, Botho Strauß, Peter Handke, Martin Walser, Thor Kunkel, Akif Pirinçci, Thilo Sarrazin, Jörg Bernig und Susanne Dagen seien ihm durchaus vertraut gewesen. Dennoch sieht Tellkamp sich nicht als Opfer, sondern hat sogar Forderungen parat: Migration begrenzen, Grenzen schützen, Energiewende stoppen, Corona aufarbeiten, Weg vom Haß auf das Eigene, Abriß der Brandmauer. Mehr Preußen!
Kontakt: Blutdruck Verlag, Oberstraße 3, 47829 Krefeld. Das Heft kostet 7,90 Euro, ein Jahresabo 44,90 Euro. www.Kraut-Zone.de