© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/24 / 30. August 2024

Meldungen

Atlantis vor der Ostküste Lanzarotes verortet

MADRID. Der griechische Philosoph Platon verortete das sagenhafte untergegangene Inselreich Atlantis „jenseits der Säulen des Herakles“, also irgendwo im Atlantik westlich der Straße von Gibraltar. Bei der Suche dort könnten nun spanische und portugiesische Wissenschaftler unter Luis Somoza und Javier González vom Instituto Geológico y Minero de España (IGME) fündig geworden sein. Mit Hilfe des ferngesteuerten U-Bootes „ROV 6000 Luso“, das vom Forschungsschiff „Sarmiento de Gamboa“ des Consejo Superior de Investigaciones Científicas (CSIC) abgesetzt wurde, lokalisierten sie auf dem Grunde des Atlantiks vor der Ostküste Lanzarotes mehrere unterseeische Bergkuppen, die teilweise in nur 60 Metern Tiefe liegen und den bezeichnenden Namen Los Atlantes erhielten. Diese Erhebungen haben während der letzten Eiszeit, als der Meeresspiegel 130 Meter niedriger lag als heute, eine große Inselgruppe zwischen den Kanaren und Afrika gebildet, die dann vor etwa 12.000 Jahren versank (Pressemitteilung des CSIC vom 31. Juli 2024). Somoza und González meinten hierzu: „Das könnte der Ursprung der Atlantis-Legende sein“. (ts)

 www.csic.es/es/actualidad-del-csic




Göbekli Tepe: Ornamente als ältester Kalender 

LONDON. Die beiden archäologischen Fundstätten Göbekli Tepe und Karahan Tepe im türkischen Teil Mesopotamiens unweit der südostanatolischen Stadt Şanlıurfa, dem antiken Edessa, beherbergen die derzeit ältesten bekannten Großbauten der Menschheit, deren Funktion nach wie vor heftig umstritten ist. Eine neue Deutung lieferte jetzt Martin Sweatman vom Institute of Materials and Processes der University of Edinburgh. Der Ingenieur hält die V-förmigen Ornamente an den Steinsäulen der prähistorischen Stätten, die in der Zeit um 10.850 v. Chr. entstanden sein sollen, für Teile eines Sonnen- und Mondkalenders, welcher somit auch der älteste lunisolare Kalender der Welt wäre (Online-Ausgabe von Time & Mind vom 24. Juli 2024). Gleichzeitig nimmt Sweatman an, daß der zur Schaffung des Kalenders führende kulturelle Wandel aus einer kosmischen Katastrophe resultierte, die sich vor rund 13.000 Jahren ereignete. Damals explodierte wahrscheinlich ein Komet über Nordamerika, was für stark fallende Temperaturen rund um den Globus sorgte. Und diese Abkühlung wiederum löste dann wohl die neolithische Revolution im Bereich des sogenannten „Fruchtbaren Halbmondes“ nördlich der Syrischen Wüste aus. (ts)

 www.tandfonline.com



Erste Sätze

Vor diesem Buche müssen Glocken läuten.

Hans Grimm: Volk ohne Raum. München 1926



Historisches Kalenderblatt

31. August 1994: Mit einem offiziellen Festakt in Berlin verabschieden Rußlands Präsident Boris Jelzin und Bundeskanzler Helmut Kohl die letzten Soldaten der „Westgruppe“. Damit endet die seit 1945 andauernde Präsenz sowjetischer/russischer Truppen in Deutschland.