Hochmut kommt vor dem Fall: Noch im März hatte VW-Chef Oliver Blume trotzig verkündet, man werde weiter voll auf Elektro-Autos setzen. Dabei war da schon längst klar, daß die Kunden das nicht wollen. Nur mit hohen Subventionen ließen sich die teuren und reichweitebeschränkten Stromer überhaupt an den Mann bringen. Nachdem die Zuschüsse aber im letzten Jahr gestrichen wurden, brachen die ohnehin weit unter Plan liegenden Neuzulassungen dramatisch ein. In den ersten sieben Monaten wurden 20 Prozent weniger reine E-Autos in Deutschland zugelassen als vor Jahresfrist.
Von dem politischen Ziel, bis 2030 fünf Millionen von ihnen auf die Straße zu bringen, ist die Realität meilenweit entfernt. Bisher wurde nur ein Zehntel davon erreicht, und der Marktanteil sinkt weiter, statt zu steigen. VW mit seiner bedingungslosen politischen Linientreue ist davon besonders stark betroffen. Der Absatz ist rückläufig, die Gewinne brechen ein. Jetzt mußte Konzernchef Blume die Notbremse ziehen: Die seit 1994 geltende Beschäftigungsgarantie wird aufgegeben, es drohen sogar Betriebsschließungen.
Blume macht dafür auch die schlechten Standortbedingungen hierzulande verantwortlich, sicher nicht zu Unrecht. Aber die stark von der Politik gesteuerten Wolfsburger haben ja alles mitgemacht, vom Gendern bis zum Verbrennerverbot. Selber schuld, kann man daher zum aktuellen VW-Desaster nur sagen. Die „Mitarbeitenden“ müssen es nun ausbaden.