Werksschließungen und Entlassungen auch bei VW
WOLFSBURG. Die Krise beim größten deutschen Autokonzern VW eskaliert. „In der ersten Jahreshälfte sind die Fixkosten gestiegen – und konnten nicht durch Fahrzeugabsätze und Umsatzerlöse ausgeglichen werden“, erklärte VW-Vorstandsmitglied Thomas Schäfer anläßlich der Veröffentlichung des Halbjahresberichts. Um „in diesem schwierigen Marktumfeld nachhaltig auf Kurs zu bleiben“, werde die mit dem Betriebsrat geschlossene Beschäftigungsvereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausschließt, aufgekündigt. Der bisher geplante Stellenabbau durch Altersteilzeit und Abfindungen reiche nicht mehr aus, um die Milliarden-Einsparziele zu erreichen. Werkschließungen „von fahrzeugproduzierenden und Komponentenstandorten“ könnten „nicht mehr ausgeschlossen werden“. Gewerkschaftler kündigten „entschlossenen Widerstand“ an: „Wir brauchen keine kurzfristigen Rendite-Rambos“, erklärte Thorsten Gröger, IG-Metall-Verhandlungsführer für den VW-Haustarifvertrag. Das „Mißmanagement der vergangenen Jahre“ dürfe nicht auf dem Rücken der Kollegen ausgetragen werden. Neben Wolfsburg gibt es VW-Werke in Braunschweig, Chemnitz, Dresden, Emden, Hannover, Kassel, Osnabrück, Salzgitter und Zwickau. (fis)
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Ifo-Studie: Nachfrage nach Büroflächen wird sinken
MÜNCHEN. Unternehmer nutzen mobiles Arbeiten und Homeoffice zunehmend zur Fixkostensenkung. Bereits 6,2 Prozent der deutschen Firmen haben dadurch ihre Büroflächen reduziert, weitere 8,3 Prozent planen dies in den nächsten fünf Jahren. Das geht aus einer Studie des Ifo-Instituts hervor (Ifo Schnelldienst 3/24). „Besonders stark zeigt sich dieser Trend bei Dienstleistern und Großunternehmen, die den Großteil der Büroflächen nutzen“, erklärte Ifo-Ökonom Simon Krause. Da Mietverträge langfristig laufen, zeige sich der Einspareffekt zeitverzögert. Langfristig werde die Nachfrage nach Büroflächen um zwölf Prozent sinken. (fis)
www.ifo.de/publikationen
Zahl der Woche
315.960 Deutsche lebten 2023 in der Schweiz, das waren 4.660 (1,5 Prozent) mehr als im Vorjahr. Zweitbeliebtestes Auswandererziel war Österreich, wo 225.010 Bundesdeutsche wohnten. Das waren 8.280 (3,7 Prozent) mehr als 2022. In Spanien (Rang 3) ging die Zahl der Deutschen um 11,8 Prozent auf 125.790 (-16.840) zurück. 2023 verließen 265.035 Deutsche ihre Heimat, 191.356 kehrten zurück. 1998 gab es nur 116.403 Auswanderer, aber 196.956 Heimkehrer.
Quelle: Statistisches Bundesamt