Eine Parole wie „Die Ukraine den Ukrainern“ erregt hierzulande nicht den geringsten öffentlichen Anstoß, sondern taugt vorzüglich als Begleitmelodie zur bundesdeutschen Waffenhilfe für das im Krieg gegen Rußland kämpfende osteuropäische Land. Aus „Deutschland den Deutschen“ hingegen spricht nicht nur für den Philosophen Robert Hugo Ziegler (Uni Würzburg) „unverhohlener Rassismus“. Allemal dann, wenn den drei Worten noch ein strafrechtlich genauso irrelevantes „Ausländer raus“ hinzugefügt wird. So geschehen zu Pfingsten, als das Partyvolk in einem Nobellokal in Kampen auf Sylt diesen Text dem Song „L’amour toujours“ unterlegte. Ziegler bewertet das ausgelassene „Grölen dieser Parole“ nicht als Spaß, sondern als „selbstverständlich rassistisch“, weil sich darin der „Wille zur massiven Ausgrenzung von Fremden“ äußere: Rassismus erobere die Popkultur. Was dieser denkfaule Philosoph in seiner als Analyse verkleideten Polemik gegen die „Sylter Pfingstgemeinde“ nicht reflektiert, ist das ideologische Vorverständnis seines Begriffs von „Rassismus“. Das der Definition in „Ziel 17“ des von Deutschland 2018 ratifizierten UN-Migrationspakts folgt, wonach Rassismus gleichbedeutend ist mit „Fremdenfeindlichkeit“ und der Ablehnung von Masseneinwanderung. Aufgestört ist Ziegler vor allem, weil von der „Neuen Rechten“ inspirierte, den kulturrevolutionären 68ern abgeschaute „lustvolle Grenzüberschreitungen“ wie die in Kampen den Zerfall „aus gutem Grund etablierter Tabus“ ankündigen, mit denen Kartellparteien und Medien ihre Politik des Bevölkerungsaustausches bisher absicherten (Merkur, 8/2024). (ob) www.merkur-zeitschrift.de