Bildungsmonitor ermittelt unzureichende Integration
BERLIN. Nicht der Migrationshintergrund generell, aber fehlende Deutschkenntnisse und Bildungsferne der Eltern haben stark negative Auswirkungen auf die Bildungs- und späteren Arbeitsmarktchancen von Zuwandererkindern. Zu diesem Ergebnis kommt der neueste Bildungsmonitor im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), erstellt von Bildungsexperten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die Studie zeige, „daß nicht Zuwanderung das Problem im Bildungsbereich verschärft, sondern die unzureichende Integration der Kinder bildungsferner Familien“, erklärte INSM-Geschäftsführer Thorsten Alsleben. Damit würden erhebliche demographische Potentiale ungenutzt gelassen. Fünfzehnjährige Kinder mit Migrationshintergrund weisen im Durchschnitt geringere Kompetenzen im Lesen, in Mathematik und in den Naturwissenschaften auf. Die Analysen der IW-Bildungsexperten zeigen, daß Kinder in den Pisa-Kompetenzen dann schlechter abschneiden, wenn die Eltern gering qualifiziert sind, wenn wenig Bücher zu Hause vorhanden sind und wenn im Elternhaus nicht deutsch gesprochen wird. Der Psychologe und Integrationsexperte Ahmad Mansour forderte bei der Vorstellung des INSM-Bildungsmonitors eine zielgerichtetere Förderung für benachteiligte Kinder: „Wenn eine Klasse überwiegend aus Schülern besteht, die die deutsche Sprache nicht beherrschen und aus bildungsfernen Familien stammen, kann dies das Lehrpersonal überfordern und zu einer Leistungssenkung führen, was die Chancen dieser Schüler auf Erfolg deutlich verringert.“ Mansour forderte eine Kitapflicht bei Sprachdefiziten und gezielte Förderung von Schulen in Problembezirken. (JF)
https://insm.de/bildungsmonitor-2024
Freie Kulturszene protestiert gegen Claudia Roth
BERLIN. Eine Petition mit bislang über 33.000 Unterschriften fordert die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), auf, Kürzungen im Bereich der freien Künste zurückzunehmen. Laut ihrer Haushaltsaufstellung für 2025 soll der finanzielle Zuschuß zu den sechs vom Bund unterstützten Kulturfonds um knapp 50 Prozent – von 32 Millionen auf 18 Millionen Euro – sinken. In der Petition heißt es dazu, besonders die Darstellenden Künste seien betroffen. Mit dem Wegfall des Bündnis internationaler Produktionshäuser und der Kürzung beim Fonds Darstellende Künste stünden insgesamt zehn Millionen Euro weniger für diese Szene zur Verfügung. Unterzeichnet wurde die Petition unter anderem von der Schauspielerin Sandra Hüller und dem Pianisten Igor Levit. Sie soll am 11. September an Claudia Roth übergeben werden. (JF)
www.change.org/p/an-der-freien-kunst-zu-sparen-kostet-zu-viel
Sprachpranger
IFA – Innovation For All.
Neues Motto der am 6. September beginnenden Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin, denn „Innovation für alle bedeutet, daß die IFA ein diverser Ort ist, an dem weder Geschlecht, Identität, Herkunft, Religion, Sprache noch Behinderung Barrieren darstellen“