Bischof Otto von Bamberg auf dem Stein von Klotzow
SCHWERIN. Die Christianisierung Pommerns geht auf den Bischof Otto von Bamberg zurück, der im Auftrag des polnischen Herzogs Bolesław III. Schiefmund agierte. Dem war es 1121/22 gelungen, das bis dahin unabhängige Pommern zu unterwerfen, wonach in ihm der Wunsch aufkeimte, alle dort lebenden „Heiden“ zu bekehren. Die ausgedehnten und letztlich sehr erfolgreichen Missionsreisen Ottos währten von 1124 bis 1128. Aus genau dieser Zeit stammt ein meterhoher Findling mit der Darstellung eines Menschen, der jetzt bei Bauarbeiten in Klotzow im Landkreis Vorpommern-Greifswald gefunden wurde. Der Abgebildete trägt ein Kreuz vor der Brust, was ihn als christlichen Würdenträger ausweist. Da von Klotzow aus im Mittelalter Fährboote nach Usedom übersetzten, besteht die reale Möglichkeit, daß Otto von Bamberg auch durch diese Ortschaft zog und er die Person auf dem Findling ist (Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten von Mecklenburg-Vorpommern vom 14. August 2024). Nun sind weitere Untersuchungen vor Ort geplant, um den ursprünglichen Standort des Steines zu finden, denn an seinen jetzigen Platz gelangte er wohl erst im 19. Jahrhundert. (ts)
www.regierung-mv.de/Landesregierung/wkm/Presse
Einsturz mexikanischer Pyramide als Unheilsbote
LONG ISLAND CITY. Die Purépecha, welche von den Spaniern Tarasken genannt wurden, schufen im 14. Jahrhundert ein Großreich im Gebiet des heutigen mexikanischen Bundesstaates Michoacán westlich von Mexiko-Stadt an der Pazifikküste gelegen. Dieses widerstand aufgrund des technologischen Vorsprunges der Purépecha und ihrer riesigen Armee sogar den Azteken und kollabierte erst im 16. Jahrhundert im Zuge des Vordringens spanischer Konquistadoren unter Nuño Beltrán de Guzmán. Die Hauptstadt der Purépecha lag ab etwa 1450 in Tzintzuntzan, wo bereits um 900 ein Zeremonialkomplex entstanden war, zu dem auch eine Pyramide gehörte, auf deren Spitze Menschenopfer zu Ehren des Sieges- und Sonnengottes Curicaueri stattfanden. Dieses Bauwerk ist jetzt nach Angaben des mexikanischen Instituto Nacional de Antropología e Historia (INAH) bei schweren Regenfällen eingestürzt: Das Wasser hatte sich durch Risse gegraben, die aus einer vorangegangenen Hitzewelle resultierten (Online-Ausgabe von Archaeology Magazine vom 16. August 2024). Die heute in der Region um Tzintzuntzan lebenden Nachkommen der Purépecha interpretieren den Kollaps der Pyramide nun als „übernatürliches Vorzeichen“, das den bevorstehenden Untergang der derzeitigen Gesellschaft ankündige. (ts)
www.archaeology.org/news
Erste Sätze
Bei meiner Arbeit habe ich mich auf Befragungen von Regime-Gegnern gestützt, die in Ost-Berlin und der Zone wohnten.
Harold Hurwitz: Der heimliche Leser. Beiträge zur Soziologie des geistigen Widerstands, Köln/Berlin 1966
Historisches Kalenderblatt
10. September 1964:
Als einmillionster Gastarbeiter (von 2,3 Millionen bis zum Anwerbestopp 1973) wird der 38jährige Armando Rodrigues de Sá auf dem Kölner Hauptbahnhof von Wirtschaftsvertretern und Politikern gefeiert und bekommt ein Moped geschenkt.