Holstein hat ein neues Rudel: Bei Lauenburg an der Elbe tappten Wölfe mit mehreren Welpen in eine Fotofalle. Die Welpen wurden nachweislich in Mecklenburg gewölft, das Streifgebiet des Rudels liegt jedoch hauptsächlich im Kreis Lauenburg. Es ist das dritte standortfeste Wolfsrudel in Schleswig-Holstein. „Das ist ein schöner Erfolg für den Artenschutz“, freute sich der grüne Landesumweltminister Tobias Goldschmidt. Die Weidetierhalter sind aber weniger begeistert als der 42jährige Politologe. In Rheinland-Pfalz sorgte Isegrim für eine kuriose Gerichtsposse: Alarmiert durch Medienberichte aus den Niederlanden, wo ein Wolf im Juli bei Utrecht ein kleines Mädchen gebissen hatte, stellte ein Jagdpächter im Westerwald selbstproduzierte Wolfswarnschilder auf. Sie riefen Wanderer dazu auf, Hunde an der kurzen Leine zu führen und Kinder nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Das Naturschutzgebiet Oberes Wiedtal sei ein „Beutegrund von Wölfen“, hieß es auf den Tafeln.
Oberverwaltungsgericht in Koblenz verbietet Wolfswarnschilder im Naturschutzgebiet.
Das Oberverwaltungsgericht in Koblenz untersagte die Aufstellung und ordnete die sofortige Entfernung der Schilder an. Die Richter beriefen sich auf eine Verordnung, nach der nur Schilder erlaubt sind, die auf den Schutz des Naturschutzgebietes hinweisen. Anläßlich der Landtagswahlen in Mitteldeutschland positionierten sich auch die Parteien zum Thema Wolf. Die AfD will „Wolfskerngebiete“ in „besonders dünn besiedelten Landesteilen“ festlegen, mit einer Regulierung in Form von Abschußplänen und Schonzeiten. Statt eines isolierten „Wolfsmanagements“ soll Isegrim in das allgemeine Wildtiermanagement integriert werden. Unterdessen ist die Wölfin mit den meisten Weidetierrissen in Deutschland spurlos verschwunden: „GW3092f“ zerfleischte in eineinhalb Jahren 100 Nutztiere im Spessart und in der Rhön – Mitte Juli ist ihre Blutspur plötzlich abgerissen. Wolfsfans fürchten einen illegalen Abschuß. Bundesweit werde jeder zehnte Wolf illegal erlegt, behauptete das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung. Der größte Wolfskiller bleibt allerdings der Straßenverkehr.