Verpflichtende Erste-Hilfe-Nachschulungen verlangt
WINNENDEN. Anläßlich der „Woche der Wiederbelebung“, die vom 16. bis 22. September unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums stattfindet, hat die Björn-Steiger-Stiftung (BSS) für Notfallhilfe eine Untersuchungsreihe in deutschen Fußgängerzonen gestartet, um herauszufinden, ob Führerscheinbesitzer einst gelernte Lebensrettungsmaßnahmen tatsächlich noch beherrschen. Mindestens 600 zufällige Passanten sollten einen Fragebogen ausfüllen und bei einem praktischen Versuch an Übungspuppen zeigen, was sie können. Da die Erste-Hilfe-Schulung oft lange zurückliege, könne man „im Ernstfall nicht wirklich helfen“, erklärte BSS-Geschäftsführer Siegfried Brockmann. Notwendig sei daher eine Reform der Vorschriften: Wie bei der TÜV-Untersuchung von Pkws sollten auch Verkehrsteilnehmer alle zwei Jahre ihr Wissen zu Herzdruckmassage, stabiler Seitenlage und Druckverband auffrischen, so der frühere Leiter der Unfallforschung des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft. Laut dem Ulmer Verein German Resuscitation Council (GRC) erlitten jährlich etwa 70.000 Menschen in Deutschland einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Davon überlebe nur jeder zehnte. Die 1969 gegründete BSS war treibende Kraft bei der bundesweiten Einführung der einheitlichen Notrufnummern 110 und 112 im September 1973. (fis)
steiger-stiftung.de/was-wir-tun
CO2-Abgabe auf Brennholz durch die EU-Hintertür?
KEVELAER. Das Wirtschaftsministerium hat zwar erklärt, keine CO₂-Abgabe auf Brennholz einzuführen – doch der Gesamtverband Ofenbau (GVOB) ist skeptisch: „Wir wissen, daß die Bundesregierung bis 2025 im Rahmen der anstehenden Novelle der Nationalen Biomasse-Strategie (Nabis) ein Konzept entwickeln will, wie die Klimawirkung der energetischen Nutzung holzartiger Biomasse abgebildet werden kann“, erklärte Johannes Gerstner von der GVOB-Initiative Ofenzukunft. Ziel sei, auf EU-Ebene einen „realistischen und angemessenen CO₂-Faktor für die Verbrennung von holzartiger Biomasse“ einzuführen. Daher müsse man „der Regierung genau auf die Finger schauen“, damit sie die Weichen nicht falsch stelle: „Wer in der Energiekrise 11,7 Millionen Familien das Heizen mit Holz verbieten will, wird ein ziemlich großes Problem bekommen“, so Gerstner. (fis)
www.ofenzukunft.de/tag/alle
Erster Luchsnachwuchs im Thüringer Wald gesichtet
ERFURT. Das bis 2027 laufende Ansiedlungsprojekt „Luchs Thüringen – Europas Luchse vernetzen“ hat erste Erfolge gebracht: Im südlichen Thüringer Wald wurde kürzlich eine Luchsin mit Jungtieren von einer Wildkamera aufgenommen. Der Nachwuchs sei die erste nachgewiesene Luchs-Reproduktion in der Region seit über 150 Jahren. „Die unerwartete Luchsreproduktion freut uns sehr“, erklärte Jürgen Boddenberg von der Landesforstanstalt. Sie zeige, daß „unsere Wälder dem Luchs einen hervorragenden Lebensraum bieten“. Gemeinsam mit vier ausgewilderten Artgenossen legen die Tiere den ersten Grundstein für ein langfristig stabiles Luchsvorkommen im Thüringer Wald. (fis)
luchs-thueringen.de
Erkenntnis
„Architektur ist politisch, weil wir Architekten für etwa 45 Prozent des weltweiten CO₂-Ausstoßes verantwortlich sind. Wir können das nur reduzieren, indem wir Amerika, Indien und China ins Boot holen und nicht nur in Ländern wie Deutschland auf Solar- und Windenergie setzen. Ökoterror wird nicht helfen. Nachhaltigkeit bedeutet Bewußtsein.“
Matteo Thun, Südtiroler Architekt, Formgestalter und Chef der Firma Thun & Partners