Nanu, was war das denn für ein Silberstreif am Himmel? Der London-Korrespondent der Zeit beurteilt einen Text von Jan Böhmermann öffentlich auf X als „erschütterndes Zeugnis intellektueller Leere“! Was war passiert? Das Blatt hatte Böhmi eine ganze Seite eingeräumt, in welcher der hochbezahlte Ober-Volksverhöhner über „Menschen von gestern“ bramarbasierte, die man nach flexibel zu definierenden Kriterien umfangreich „ausgrenzen“ müsse. Zeit-Journalist Jochen Bittner ließ an diesem geistigen Karneval kein gutes Haar: Bittner bescheinigt Böhmermann ob seiner Schikanierungsphantasien „Schlichtheit“, die der ZDF-Millionär versuche „mit Arroganz zu kompensieren“. In der Tat: Böhmi ledert, haßt und hetzt mit Wonne gegen alle, die noch nicht seinen Erleuchtungsgrad erreicht haben bis zum Höhepunkt: „Menschen von gestern – raus!“ Menschen von gestern sind in seinen Augen wohl alle, „die Wärmepumpen und Elektromobilität kritisch sehen, sich für das Bündnis Sahra Wagenknecht begeistern oder von Gender-Sprache nicht viel halten“, analysiert Bittner und läßt damit einmal kurz das einstige liberale Debattenprofil seiner Zeitung durchblitzen.
Er dürfte damit Böhmis Horizont ziemlich klar umrissen haben. Bittner ist sozusagen in Böhmermanns Augen ein „Journalist von gestern“, der wohl ahnt, was allen blüht, die dieses Etikett aufgeklebt bekommen, wenn dieser Giftzwerg seine Tiraden verwirklichen könnte.