Brandenburg: Bei AfD-Sieg will Woidke zurücktreten
POTSDAM. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat für den Fall, daß die AfD bei der Landtagswahl am 22. September stärkste Kraft wird, seinen Rücktritt angekündigt. Sollte dies passieren, sei es normal zu sagen: „Ich persönlich übernehme dafür die Verantwortung. Das werde ich tun. Und deshalb gibt es an dieser Aussage nichts zu deuteln“, bestätigte der SPD-Politiker, der seit 13 Jahren Ministerpräsident ist. Als wahrscheinlich gilt, daß die SPD dennoch den Anspruch erheben wird, die nächste Regierung zu führen. Unklar ist allerdings, wer dann Ministerpräsident werden soll. (fh)
Farbanschläge: Anklage gegen „Letzte Generation“
BERLIN. Nach mehreren Sachbeschädigungen in Schleswig-Holstein hat die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen Anhänger der „Letzten Generation“ erhoben. Sie wirft dem heute 20jährigen vor, im Juni vergangenen Jahres zusammen mit drei weiteren Personen Farbanschläge verübt zu haben, die einen Sachschaden von mehr als 350.000 Euro verursachten. Innerhalb von zwei Wochen habe die Gruppierung mit einem präparierten Feuerlöscher, der orange Farbe enthielt, eine Privatyacht in Neustadt in Holstein angegriffen, auf Sylt eine Hotelbar verwüstet sowie eine Galerie-Fassade besprüht. Allein am Schiff sei dabei ein Schaden von mindestens 250.000 Euro entstanden. Bei Galerie und Hotelbar liege der Schaden bei 68.000 beziehungsweise 37.000 Euro. Die Verhandlung soll vor dem Amtsgericht Tiergarten stattfinden. Zuletzt hatten die dortigen Richter einen 65jährigen Angehörigen der „Letzten Generation“ zu einem Jahr und zehn Monaten Gefängnis verurteilt. (kuk)
Kreis führt rein weibliche Bezeichnungen ein
Rotenburg/Wümme. Der Landkreis Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen hat eine Verwaltungsvorschrift zur Ansprache seiner Mitarbeiter geändert. Auf Initiative des CDU-Landrats Marco Prietz werden ab Oktober auch Männer als Frauen angesprochen. Aus einem „Dezernenten“ wird nun eine „Dezernentin“. Und der Landrat ist jetzt eine „Landrätin“. Prietz schrieb dazu: „Natürlich klingt das auch für mich zunächst komisch. Aber ganz ehrlich: Warum müssen immer nur die Frauen mit der Erklä-rung zurechtkommen, daß mit männlichen Bezeichnungen auch sie umfaßt sind?“ Es gelten nur noch weibliche Dienstbezeichnungen, bekräftigte eine Landkreissprecherin. In der neuen Fassung der Vorschrift zum Sprachgebrauch im Dienstalltag werde das generische Maskulinum (Mitarbeiter) durch das Femininum (Mitarbeiterinnen) zur Anwendung gebracht. „Ich gebe offen zu, daß die durchgehende Verwendung allein der männlichen Schreibweise bei mir im Jahr 2024 ein wenig Unbehagen auslöste“, erklärte der Politiker. Es gebe erhebliche Fortschritte bei der Gleichberechtigung von Männern und Frauen in seiner Kreisverwaltung. So seien drei Viertel der Dezernenten nun weiblich. Auch die meisten der rund 1.100 Beschäftigten seien Frauen. Bevor man einen Genderstern einführe und die Lesbarkeit einschränke, wolle man in der Verwaltung weiterhin nur ein Geschlecht verwenden, sagte Prietz. Auch bei der von ihm ausgefüllten Position ist künftig von „Landrätin“ die Rede. (fh)