Apostel Jakobs Identität wissenschaftlich erhärtet

CAMBRIDGE. Jakobus der Ältere war einer der zwölf Apostel und starb 44 n. Chr. auf Befehl des judäischen Königs Herodes Agrippa durch Enthauptung. Danach soll sein Leichnam nach Spanien gebracht und dort bestattet worden sein. Der Legende nach entdeckte dann der Eremit Pelayo um 825 herum ein altes Mausoleum nahe der heutigen galizischen Gemeinde Padrón, woraufhin der Bischof von Iria Flavia namens Teodomiro das Grabmal nach drei Tagen der Meditation als die letzte Ruhestätte von Jakobus identifizierte. Damit begründete er den Mythos des Wallfahrtortes und Endpunkts des Jakobswegs für die Pilger in Santiago de Compostela. Allerdings wird die Existenz von Teodomiro immer wieder angezweifelt. Nun hat ein Forscherteam unter Patxi Pérez-Ramallo von der Norges Teknisk-Naturvitenskapelige Universitet in Trondheim die sterblichen Überreste eines 847 gestorbenen Mannes untersucht, die in der Kathedrale von Santiago de Compostela ruhen und angeblich die Gebeine des Teodomiro sind. Wie die Forscher am 13. August 2024 im Fachblatt Antiquity berichteten, könnte diese Zuschreibung der Realität entsprechen, denn alle Merkmale des Toten weisen auf den Bischof hin. Somit ist dieser wohl die bislang älteste identifizierte historische Person in Spanien. (ts)

 www.cambridge.org/core/journals/antiquity

Pharaonen-Observatorium im Nildelta entdeckt

KAIRO. Der Pharao Psammetich I. Wahibre regierte von 664 bis 610 v. Chr. und begründete die Saïten-Dynastie, mit der die Spätzeit des Alten Ägypten begann. Während der Zeit seiner Herrschaft oder der nachfolgenden Pharaonen innerhalb der 26. Dynastie, die im antiken Ägypten zum letzten Male ein stabiles und machtvolles Staatswesen etablierte, entstand auch ein rund 850 Quadratmeter großes L-förmiges Lehmziegelgebäude in der Stadt Buto im Nildelta, welche heute den Namen Tell el-Fara’in trägt und im nunmehrigen Gouvernement Kafr El-Sheikh liegt. Dieses Bauwerk wurde in den letzten drei Jahren von einem einheimischen archäologischen Team unter Hossam Ghonim ausgegraben und untersucht. Dabei kam Erstaunliches zutage, wie Ghonim am 23. August 2024 in einer Pressemitteilung des Ägyptischen Ministeriums für Tourismus und Altertümer berichtete: „Was wir gefunden haben, übertraf all unsere Erwartungen.“ Denn bei dem Gebäude handele es sich zweifelsfrei um das älteste bislang bekannte astronomische Observatorium des Pharaonen-Reiches. Davon zeugten unter anderem die sehr spezielle Ausrichtung und Unterteilung des Gemäuers sowie die gigantische steinerne Sonnenuhr in dessen Hof. (ts)

 www.mota.gov.eg/ar


Erste Sätze

Es war eine Lust, Feuer zu legen. Es war eine besondere Lust zuzuschauen, wie etwas verzehrt wurde, schwarz wurde und sich verwandelte.

Ray Bradbury: Fahrenheit 451, New York 1953



Historisches Kalenderblatt

22. September 1984: Bundeskanzler Helmut Kohl und Frankreichs Präsident François Mitterrand reichen sich während einer Ehrung der Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Douaumont bei Verdun die Hände. Die Geste wurde Symbol der deutsch-französischen Versöhnung.