Sie haßte ihren Körper so sehr, daß sie sich die Brüste abschneiden und Testosteron spritzen ließ. Sophie Griebel ist ein Opfer des Trans-Kults, in den vor allem Mädchen geraten. Aus erster Hand berichtet sie über die Ursachen. In ihrem Buch „Trans: Aufdeckung über Generation, Gewalt und Mißbrauch“ verarbeitet sie ihre Geschichte und andeutungsweise auch die ihrer Mutter und Großmutter. Denn der „transgenerationalen Weitergabe“ von traumatisierenden Kindheitserfahrungen mißt Griebel besondere Bedeutung bei.
„Meine Mutter, meine Großmutter, ich und noch viele andere dachten, es sei normal, wenn man sich selbst oder seine Kinder opfert. Wir alle dachten irgendwann, daß es Liebe sei, wenn man Gewalt über sich ergehen läßt, den Mangel des anderen füllt“, schreibt Griebel. Mit 20 Jahren unterzog sich die psychisch labile Frau einer Trans-OP, die sie später bereute. „Meine seelische Not war größer als die Angst vor den Nebenwirkungen“, erinnert sich Griebel im Interview mit dem österreichischen Sender AUF1 an die Zeit, als sie die Transition zum Mann unbedingt wollte.
Dreieinhalb Jahre nahm Griebel Testosteron. Sexuelle Übergriffe und sieben Jahre häusliche Gewalt sind die kurze Erklärung für den Ekel, die Scham und die Ohnmachtsgefühle, die den Teenager in depressive Zustände und radikale Selbstentwertung trieben. Die Geschichten gleichen sich, weiß Griebel aus zahlreichen Kontakten mit anderen Betroffenen. Die Transgender-Ideologie trifft bei vielen Mädchen mit Bindungstraumata einen Nerv: die Eltern tief verletzen, ihnen die Tochter nehmen und den Körper zum „Buhmann“ für den Mangel an Liebe machen, den man als Kind erlitten hat.
Griebel umkreist die großen Erkenntnisse der Psychoanalyse, entdeckt sie neu in selbsttherapeutischen und bisweilen selbstzerfleischenden Prozessen. Nicht ihren Körper oder gar ihr Geschlecht habe sie abgelehnt, sondern „die über Generationen hinweg manifestierte Schuld und Scham“ habe zu dem Ekel vor ihrem Körper und ihrem Geschlecht geführt. Die euphorischen Berichte aus der Trans-Szene, mit dem Auslöschen alles Weiblichen endlich Macht und Kontrolle über die seelischen Zustände gewinnen zu können, hätten sich zu spät als Illusion entpuppt.
Griebels Einsichten zur Verstrickung in Schuld und Wiederholungszwänge über Generationen hinweg gehen in ein sozialanalytisches „Wir“ über, wobei sie die Ursachen für destruktive und suizidale Tendenzen vage umreißt. Feministischen Allgemeinplätzen kann sie nichts abgewinnen: „Ich glaube übrigens an keinen Geschlechterkampf, geschweige denn an irgendwelche Rollen, oder daran, daß die Ungleichheit das Grundproblem darstellt.“ Griebel gleitet zuweilen etwas in den Duktus der Life-Coaching-Szene ab: „Die Hauptsache ist, daß man seinen Geist kultiviert und in die Selbstliebe, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung kommt.“ Dennoch warnt sie präzise vor dem Selbstbestimmungsgesetz. Der soziale Geschlechtswechsel würde die seelisch verletzten Jugendlichen nur weiter darin bestätigen, „trans zu sein“. Die Erlösungsgefühle nach der Transition seien jedoch nur ein oberflächlicher Effekt, der die Auseinandersetzung mit den eigentlichen Problemen verhindere. Die Betroffenen „wollen gar nicht sie selbst sein, weil sie Angst haben, sie selbst zu sein“, erklärt Griebel. Der Wechsel der Identität und das vermeintliche Auslöschen der Vergangenheit würden die Abspaltung der tatsächlichen Schmerzpunkte unterstützen. Das sei keine tragfähige Lösung für eine stabile Identität und ein glückliches Leben.
Das Buch einer Detransitionerin „Trans: Aufdeckung über Generation, Gewalt und Mißbrauch“, herausgegeben von Sophie Griebel, ist im Handel nicht mehr erhältlich, Amazon hat den Account gesperrt. Auch die Homepage (www.sophie-benjamesgriebel.com), auf der die Autorin das Buch für jeden kostenfrei zur Verfügung stellte, ist nicht mehr erreichbar. Weitere Informationen unter: https://keinmaedchen.de