Eine Pandemie geht um in Deutschland: eine Pandemie der Messergewalt. Kein Tag vergeht ohne Meldungen über blutige Fehden, tödliche Angriffe und Stichverletzungen – und nicht nur gefühlt kommen sie immer häufiger vor. Doch läßt sich ihr Ausmaß wirklich erfassen? Der Software-Entwickler Andreas Ziegler will es mit seiner Netzseite messerinzidenz.de versuchen.
Er durchsucht mit Hilfe von KI die Pressemitteilungen der Polizei. Dabei erfaßt die Seite alle Meldungen, die Schlagwörter wie etwa „Messer“, „Stichverletzung“ oder „Machete“ enthalten. Anschließend werden die registrierten Vorfälle auf einer Karte visualisiert. Mit dem Wechsel in die Tabellenansicht können die Seitenbesucher die Daten schnell überprüfen. Zugleich betont der Macher des „Datenaktivismus-Projekts“, daß zahlreiche Dunkelziffern und Dopplungen der Veröffentlichungen auf mehreren Plattformen das wahre Ausmaß verzerren könnten. Doch gegenüber der Welt betont Ziegler ambitioniert, die Software sei „nie fertig – ich plane noch viele weitere Funktionen und Filter“.
Das Portal will nach eigenen Angaben „ein transparentes Bild über das Ausmaß und die Verteilung dieser Verbrechen im gesamten Bundesgebiet“ bieten, um zur Sensibilisierung beizutragen und „fundierte Diskussionen“ über Sicherheit in Deutschland anzustoßen. Da kann man nur viel Erfolg wünschen.