Neue Täterversion des Mordes an Olof Palme
STOCKHOLM. Der schwedische Ministerpräsident Olof Palme wurde am 28. Februar 1986 nach einem Kinobesuch im Zentrum von Stockholm erschossen. Täter war angeblich der Grafikdesigner und Sportschütze Stig Engström, der 2000 verstarb – zwanzig Jahre bevor die Polizei ihn des Mordes an dem Politiker beschuldigte. Engström galt dabei als Einzeltäter mit Alkoholproblemen und Kontakten zur rechten Szene. Dieser Version widerspricht nun aber der schwedische Journalist Jon Jordas in seiner 170-Seiten-Schrift mit dem Titel „Den sista boken om mordet på Olof Palme“ (Das letzte Buch über die Ermordung von Olof Palme), die im August im Stockholmer Verlag Natur & Kultur erschien. Aufgrund der Sichtung von Materialien der Sicherheitsbehörden, welche bislang als Verschlußsache galten, bezeichnet Jordas Christer Andersson als Mörder des Politikers. Der Börsenspekulant war ebenfalls Sportschütze und erschoß sich 2008, als die Polizei Einlaß in seine Wohnung verlangte. Als Motiv nennt der Autor Anderssons Haß auf Palme wegen einer Erhöhung der Umsatzsteuer auf Aktiengewinne. Diese neue Einzeltäterthese stieß in Schweden jedoch auf Kritik, da sie wiederum die Frage nach möglichen Hintermännern ausblendet. (ts)
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Westgoten-Nachfahren in Asturien lebten abgeschottet
WASHINGTON. Nach dem Zusammenbruch des Imperium Romanum kam die Iberische Halbinsel 507 n. Chr. unter die Herrschaft der Westgoten, bevor islamische Eroberer aus Nordafrika hier ab 711 ein Kalifat errichteten. An dessen Nordrand lag das christliche Königreich Asturien, wo in der Schlacht von Covadonga 722 eine maurische Streitmacht zurückgeschlagen wurde, was traditionell als Beginn der christlichen Rückeroberung (Reconquista) gilt. Dennoch muß die Situation der einfachen Bevölkerung reichlich prekär gewesen sein. Das jedenfalls suggerieren die Untersuchungen eines schwedisch-spanischen Wissenschaftlerteams unter Ricardo Rodríguez-Varela von der Universität Stockholm an 41 Skeletten von Menschen, welche zwischen dem 6. und 11. Jahrhundert in der Höhlensiedlung von Las Gobas unweit des Dorfes Lao in der Provinz Burgos gelebt hatten. Mehrere der Schädel weisen Spuren von Schwerthieben auf, und einer der Toten starb offenbar an den Pocken, wobei der Virus-Stamm aus Mittel- oder Osteuropa stammte. Besonders auffällig sind auch die Hinweise auf Inzucht bei fast zwei Dritteln der Bewohner von Las Gobas (Online-Ausgabe von Science Advances vom 28. August 2024). Die Forscher erklären diese damit, daß die Gemeinde sich angesichts der turbulenten damaligen Verhältnisse stark nach außen abschottete und Fremde nur im Ausnahmefall integrierte. (ts)
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Erste Sätze
Das Bild des englischen Volkes, welches ich im nachfolgenden gebe, wird ohne Frage in vielen Punkten Widerspruch erfahren.
Carl Peters: England und die Engländer, Berlin 1904.
Historisches Kalenderblatt
25. September 1944: Nachdem Mitte September US-amerikanische Truppen bei Aachen erstmals die Reichsgrenze erreicht haben, ordnet Hitler per Führererlaß die Aufstellung des Volkssturms für alle bisher noch nicht wehrpflichtigen Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren an