Georg-Dehio-Buchpreis verliehen
POTSDAM. Das Deutsche Kulturforum östliches Europa hat die Schriftstellerin Ulrike Draesner (62) für ihr literarisches Gesamtwerk mit dem Georg-Dehio-Buchpreis ausgezeichnet. Die polnische Autorin Karolina Kuszyk und ihr Übersetzer Bernhard Hartmann haben den Förderpreis für das Buch „In den Häusern der anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen“ (Ch. Links Verlag, 2022) erhalten. Das Deutsche Kulturforum östliches Europa erklärte, Draesner gelinge es, „das historisch bedeutende und aktuelle Thema Flucht und Vertreibung in einer vielstimmigen und differenzierten Weise zu gestalten, die in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur einzigartig“ sei. Kuszyk gehe in ihrem Werk „klug und sensibel und bisweilen mit ironischer Leichtigkeit den Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen“ nach, hieß es. Der Buchpreis wird den Angaben zufolge zum elften Mal verliehen und ist von der Kulturstaatsministerin mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. (JF)
www.kulturforum.info/de/preise-stipendien/georg-dehio-buchpreis
Siegfried-Lenz-Preis an irische Autorin vergeben
BERLIN. Der mit 50.000 Euro dotierte Siegfried-Lenz-Preis 2024 geht an die irische Schriftstellerin Claire Keegan. Die Jury zeichnet mit der 1968 geborenen Keegan eine der großen europäischen Erzählerinnen aus. Ihre Figuren, die oft mit Irland und seiner Geschichte fest verknüpft seien, litten unter Verlusten, unter einer Einsamkeit, aus der es keinen Ausweg zu geben scheine. Dennoch strahlten Keegans Erzählungen und Romane keine Hoffnungslosigkeit aus, hieß es in der Begründung. So wie in ihrem Roman „Kleine Dinge wie diese“ (2022), wo ein Kohlenhändler sein Familienglück aufs Spiel setzt, weil er sich moralisch nicht länger schuldig machen will und den Grausamkeiten, die in einem Nonnenkloster geschehen, mutig entgegentritt. Das Buch wurde mit Oscar-Preisträger Cillian Murphy verfilmt. Zuletzt veröffentlichte Claire Keegan in diesem Jahr den Beziehungsroman „Reichlich spät“. Die Preisverleihung fand vergangenen Freitag im Habmburger Rathaus statt. (JF)
www.siegfriedlenz-stiftung.org
Prinz-von-Preußen-Preis für Armin Mueller-Stahl
BERLIN. Der Schauspieler und Maler Armin Mueller-Stahl hat den diesjährigen Prinz-von-Preußen-Preis erhalten. Die Europäische Kulturwerkstatt e.V. würdigte damit die Lebensleistung des 93jährigen. Er sei ein „großartiger und zugleich bemerkenswert vielseitiger Künstler“, heißt es in der Urkunde. Ob Schauspiel oder Film, Theater, Malerei oder Musik – Mueller-Stahl beherrsche alle künstlerischen Metiers meisterhaft. Die Auszeichnung wurde ihm vergangenen Sonntag in der Gala „Ein Lied geht um die Welt“ im Konzerthaus in Berlin-Mitte verliehen. Armin Mueller-Stahl ist der vierte Preisträger der Auszeichnung, die seit 2018 vergeben wird. Sie erinnert an den langjährigen Ehrenpräsidenten der Europäischen Kulturwerkstatt, Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen (1939–2015), den ältesten Urenkel des letzten deutschen Kaisers. (JF)
http://europaeische-kulturwerkstatt.de/startseite/prinz-von-preussen-preis/