Verschwendung geht auf ein grundlegendes Informationsproblem zurück. Seit über 50 Jahren veröffentlicht der Bund der Steuerzahler sein „Schwarzbuch“ der öffentlichen Verschwendung von Steuermitteln. Auch dieses Jahr werden wieder hundert besonders auffällige Fälle aufgeführt.
Das Problem dahinter bleibt dabei immer das gleiche. Der Staat verfügt nicht über das nötige Wissen, um in den Marktprozeß koordinierend eingreifen zu können. Verschwendung liegt immer dann vor, wenn Ressourcen so eingesetzt werden, daß dringlichere Bedürfnisse unbefriedigt bleiben. Ein staatlicher Planer kennt jedoch nicht die dringlichsten Bedürfnisse der Bürger.
Welche Güter sollen auf welche Weise hergestellt werden? Diese Information wird gerade im Marktprozeß entdeckt. Die einzelnen Teilnehmer des Marktes müssen miteinander verhandeln. Der staatliche Eingriff blockiert dieses Entdeckungsverfahren und verhindert so die Lösung des Problems. Der einzige Weg, die staatliche Verschwendung zu verringern, ist eine Rücknahme der Staatsausgaben. Je weniger Ressourcen der Staat der Zivilgesellschaft entreißt, desto weniger kann er verschwenden. Steuern und Sozialbeiträge müssen sinken.
Prof. Dr. Philipp Bagus lehrt Ökonomie an der Universität Rey Juan Carlos in Madrid.