© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    27/98 26. Juni 1998

 
 
Konferenz: Treffen der Opfer des Kommunismus
Gewissen wachrütteln
von Peter Krause

Darin einig, daß die "kommunistische Ideologie mittels willfähriger Helfer nach wie vor die Zersetzung ethnischer Einheiten und die Täuschung der internationalen Öffentlichkeit betreibt", zeigten sich die Delegierten aus 15 Ländern auf dem VII. Kongreß der Internationalen Assoziation politischer Gefangener und Opfer des Kommunismus. In der "Berliner Resolution" heißt es weiter: Jene Einflußnahme sei "den Kommunisten möglich, weil es ihnen in vielen Ländern gelungen ist, sich einen demokratischen Anschein zu geben und die Strukturen in Wirtschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft weiterhin beherrschen". Die Delegierten bekennen sich zu ihrer "Verantwortung als Gemeinschaften der Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft, unermüdlich das Gewissen unserer Mitmenschen wachzurütteln und die Kräfte und Bestrebungen für Demokratie, Freiheit und Recht nachhaltig zu unterstützen".

An der von den Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen organisierten Konferenz, die am Wochenende in Berlin stattgefunden hat, nahmen etwa 200 Vertreter von ausländischen und deutschen Opferverbänden und Aufarbeitungsinitiativen teil. Es war das erste Treffen nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Machtblocks in Europa, auf dem die Gegner und Opfer kommunistischer Diktatur ihre Erfahrungen austauschen und diskutieren konnten. Die Delegierten verstanden das Treffen als einen Beitrag zum europäischen Einigungsprozeß, der eine Aufarbeitung des linken Totalitarimus zur Voraussetzung habe. Wegen der schwierigen finanziellen Lage in vielen ost- und mitteleuropäischen Ländern und der Blockade der alten Führungskräfte in den Parlamenten appellierten die Vertreter der Verbände an die EU, die Aufarbeitung zu unterstützen. (Kommentar auf Seite 2 )


 
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