© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    35/98 21. August 1998


Als Rancher, Zocker, Messerschleifer: Der Führer überdauerte den Krieg in FBI-Akten
Hitler lebt in Oklahoma!
Tilmann Berger
 

Wachsam sein – diese klassische Tugend der Jäger kleidet auch den Normalbürger in höchstem Maße. Hinter jedem Busch könnte sich schließlich etwas befinden, das es wert ist, geschossen zu werden – ein Hirsch oder ein Bock zum Beispiel. Moderne Staaten sind jedenfalls auf scharfe Beobachter angewiesen, deren Berichte man sammeln und kritisch auswerten kann.

In Amerika sind die Behörden seit dem "Freedom of Information Act" von 1975 dazu verpflichtet, die von ihnen angehäuften Akten nach Ablauf einer gewissen Frist der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das FBI, genervt von den ständigen Anfragen, stellte die Daten nun kurzerhand ins Internet. Die Flucht von Alcatraz, die Ermordung Leo Trotzkis, der Tod von Marilyn Monroe – zu all dem liegen die eingescannten Originalakten vor. Schlecht lesbar zwar, teilweise geschwärzt, dafür aber sehr authentisch.

Auch Akten über Adolf Hitler liegen vor. Deren Lektüre muß jedem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Denn zahlreiche aufgeweckte und pflichtbewußte Amerikaner wissen: Hitler starb nicht 1945! Zahlreiche Aussagen von Dutzenden von Zeugen, die Hitler nach 1945 gesehen haben, lassen keinen anderen Schluß zu. Ein derartig Prominenter kann nicht einfach aus der vertrauten Welt des einfachen Erdenbürgers verschwinden. Seit der Kriegserklärung vom 11. Dezember 1941 an "Gottes eigenes Land" war er sowieso der personifizierte Unhold eines jeden braven Amerikaners. Im Habitus des Hauptdarstellers aus dem Film "Der große Diktator" drohte Hitler von unzähligen mehr oder wenig gut gemachten Plakaten. Sogar als Gründer von Fahrgemeinschaften in Pkw mußte Adolf Hitler herhalten. Autos und Benzin wurden für die sich immer mehr ausdehnenden Fronten gebraucht. Also hieß es zusammenrücken, denn wer wollte schon kein Patriot sein. Ein so mühsam aufgebauter Feind kann nicht einfach schon nach vier Jahren aus dem Spielplan genommen werden.

Nein, er wohnt nicht im Bunker auf dem Südpol und wartet, bis seine UFOs wieder auftauen, er lebt auch nicht als Einsiedler in den Anden, und schon gar nicht jodelt er auf dem Obersalzberg. Nein: Er tingelt durch die USA, urlaubt in Spanien und lustwandelt mit Busenfreund Bormann in Jugoslawien. Die gesammelten FBI-Berichte ergeben das Bild eines skurrilen Mannes, der lange nach 1945 mit unbändiger Energie den vielfältigsten Tätigkeiten und Hobbies nachging. Einige zusammengefaßte Zeugenberichte:

u FBI-Akte 105-410 (21.9.1945)

"Hitler ist gegen 11 Uhr mit zwei deutschen U-Booten an der Südküste Argentiniens gelandet. Er verließ das zweite U-Boot mit zwei Frauen, einem Arzt und mehreren schwerbewaffneten Leibwächtern. Sechs argentinische Beamte begrüßten die Gruppe an Land. Sie erhielten von Hitler 15.000 Dollar Schweigegeld in bar. Das Gepäck wurde auf Maulesel verladen."

u FBI-Akte 65-53615-42 (14.11.1945)

"Hitler lebt, von zwei Doppelgängern umgeben, in einer riesigen unterirdischen Hacienda rund 450 Meilen nordwestlich von Buenos Aires. Der westliche Eingang kann nur per Aufzug betreten werden, der mit Sicherheitscodes und Fotozellen gesichert ist."

u FBI-Akte 11-15-226 (30.11.1946)

"Meine Mutter hat Adolf Hitler in Arbeitskleidung am U-Bahn-Eingang Houston Street in New York eindeutig identifiziert. Meiner Mutter kennt Hitler noch aus Europa."

u FBI-Akte 68-83-796 (1.7.1947)

Hitler saß mit mir im Flugzeug von Spanien in die USA. Er machte einen sehr wohlhabenden Eindruck und sagte, er sei Besitzer eines großen Anwesens."

FBI-Akte 65-53615-90 (8.7.1948)

"Hitler und Bormann sind in dem kleinen Ort Bobovo (Jugoslawien). Sie sind dort als aus Südamerika zurückgekehrte Kaufleute bekannt. Sie leben sehr bescheiden, sind den Bauern gegenüber aber recht freigiebig und gelten als steinreich. Meist streifen sie in den Waldungen des nahen Bacherngebirges herum. Die Gendarmerie des Ortes wurde bestochen und zum Schweigen verpflichtet."

FBI-Akte 7-17; 8-24; 3050 (1.9.1950)

"Ich sah Hitler in Montana. Er zieht als Messerschleifer für
Rasenmäher durch einsame Landstriche. Nachts schläft er meistens in Schuppen oder Scheunen."

FBI-Akte 65-53615-3 (31.1.1955)

"Hitler arbeitet als Vertreter für die Industrie. Er scheint sehr viel Geld zu haben und wettet oft bei Pferderennen. Nach einer Gesichtsoperation sieht sein Gesicht sehr jung aus. Den Armen und Beinen zufolge ist er 60–70 Jahre alt."

Bis 1972 sammelte das FBI Hunderte von Aktenordnern zum Thema Hitler, danach sind keine Aufzeichnungen mehr bekannt. Was mag das bedeuten? Hat er sich zur Ruhe gesetzt? Untergetaucht? Möglichkeiten dazu gibt es viele. Vielleicht jobbt er in einem Ku-Klux-Klan-Sturmlokal in Texas? Oder aber ist er Fußballtrainer der nordkoreanischen Nationalmannschaft…

Aber auch andere Untote werden immer mal wieder gesichtet. Da wäre zum Beispiel Elvis, der wie Hitler seit Jahren durch die Staaten reist. Mit tiefster Überzeugung behaupten amerikanische Kleinstadtbewohnerinnen, sie hätten jahrelang neben dem King of Rock’n Roll gewohnt, ohne daß es jemand bemerkt hat. "Der nette ältere Herr hat immer so schön gesungen – und plötzlich war er verschwunden…", so die Mittelklasse-Amerikanerin (beim familiären Barbecue) in die laufende Kamera.

Und was ist mit Kurt Cobain, dem kultigen "Nirvana"-Sänger", der sich mit einer Schrotflinte die Kugeln gegeben hat? Gerüchten aus "der Szene" zufolge inszenierte er seinen Selbstmord nur, um lästige Fans und Frauen loszuwerden. Anders als Hitler. FBI im Internet: http://www.fbi.gov./foipa/foipa.htm
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