© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    42/98  09. Oktober 1998

 
 
Meldungen,

Nur leichter Rückgang bei den Tierversuchen

BONN. In Deutschland ist die Zahl der Tierversuche im vergangenen Jahr geringfügig um 0,9 Prozent auf knapp 1,5 Millionen zurückgegangen, teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium mit. Insgesamt habe sich die Zahl der Versuche damit im Zeitraum von 1991 bis 1997 um insgesamt 37,7 Prozent verringert. Hierzu haben nach Einschätzung des Ministeriums unter anderem "die strengen deutschen Tierschutz-Vorschriften beigetragen", nach denen Tierversuche "auf ein absolut unerläßliches Maß zu beschränken sind". Die Bilanz für 1997 zeigt allerdings, daß vor allem die Zahl der verwendeten Ratten, Vögel einschließlich Geflügel sowie Amphibien gegenüber dem Vorjahr abnahm. Einen Anstieg gab es dagegen bei Kaninchen (um 23 Prozent), Schweinen (12 Prozent) und Rindern (51 Prozent). Auch die Zahl der getöteten Hunds- und Breitnasenaffen hat mit 1.905 (1996: 1.364) einen Höchststand erreicht. Tierversuche finden vor allem bei der Entwicklung und Prüfung von Arzneimitteln statt. 1997 wurden in diesem Bereich 48 Prozent aller Tiere eingesetzt.

 

Tierschutzbeauftragte will den Tierschutz aufwerten

BONN. Die Tierschutzbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Marianne Klappert, hat angekündigt, in der kommenden Legislaturperiode die Forderung vieler Tierschutzverbände, den Tierschutz in der Verfassung zu verankern, zu unterstützen. Gleichzeitig rief sie die CDU/CSU-Fraktion auf, ihre bisherige Blockadehaltung gegen das "Staatsziel Tierschutz" aufzugeben. Darüber hinaus erklärte die SPD-Politikerin, sie wolle sich für eine europaweite Abschaffung der Legehennenhaltung und eine drastische Reduzierung der Exportsubventionen bei Schlachttiertransporten einsetzen.

 

BUND: Thema "Umwelt" weitgehend unstrittig

BONN. Bei den umweltpolitischen Zielen hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) überwiegend Übereinstimmung zwischen SPD und Bündnisgrünen ausgemacht. "Somit dürfte das Kapitel ‘Umwelt’ keine Probleme machen", erklärte BUND-Vorsitzender Hubert Weinzierl. Nach seiner Einschätzung seien 80 Prozent der Vorhaben zwischen den beiden Partnern unstrittig. Weinzierl warnte die SPD davor, in Sachen Umwelt auf die Bremse zu treten, um den kleinen Partner zu demütigen. Grundsätzliche Übereinstimmungen zwischen den Koalitionspartnern fänden sich vor allem in Sachen Atomausstieg, Öko-Steuer, Naturschutz und selbst beim heiklen Thema Verkehrspolitik.


 
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