© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    42/98  09. Oktober 1998

 
 
Nachrichten, Personen & Termine

Umweltdatenbank

Das Umweltbundesamt hat sein Datenbankpaket "Ökobase" neu geschnürt. Die CD-ROM Ökobase Multimedia 7.0 bietet noch mehr Informationen als ihr Vorgänger. Zum Beispiel über 5.200 Anschriften im Umweltschutz, mehr als 2.200 Stichworte zu wichtigen Umweltthemen mit Grafiken, Tabellen und neuesten Daten, mehr als 600 Tips für den umweltbewußten Haushalt, die Datenbank der wassergefährdenden Stoffe mit 1.350 Stoffen, Videofilme und noch vieles mehr. Ökobase 7.0 gibt es erstmals als 16-bit- und als schnellere 32-bit-Version. Die CD-ROM kostet 30 Mark und ist bei der Clemens-Hölter GmbH, Am Kuckesberg 9, 42781 Haan, erhältlich.

 

Altkunststoffe

In Nordrhein-Westfalen wurden 1996 insgesamt 277.000 Tonnen Altkunststoffe zur Wiederverwertung aufbereitet. Wie das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik mitteilt, handelte es sich dabei im Wesentlichen um übernommene oder betriebseigene Produktabfälle (68,4 Prozent). Etwa jede fünfte Tonne (18,2 Prozent) stammte aus der Einsammlung und Sortierung von Verpackungen und der Rest (13,5 Prozent) aus Bereichen der Kunststoffverarbeitung. Der weitaus größte Teil des aufbereiteten Altmaterials wurde bei der Herstellung neuer Kunststofferzeugnisse verwandt; nur rund 40.000 Tonnen Altkunststoffe wurden rohstofflich verwertet (bei diesem Verfahren erfolgt eine molekulare Zerlegung der Materialien in Chemierohstoffe).

 

Schächten

Die "Bundesarbeitsgruppe gegen betäubungsloses Schächten" hat eine 100seitige Dokumentation "Aber einige sind gleicher" zu diesem immer noch tabuisierten Thema herausgegeben. Die Materialsammlung ist gegen eine Schutzgebühr von 13 Mark bei Heinz E. Wolf, 25573 Beidenfleth, erhältlich.

 

Lungenkrebsrisiko

Mehr als 35.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an Lungenkrebs, bei Männern ist er die häufigste Tumorerkrankung überhaupt. Die Hauptursache – das Rauchen – ist hinlänglich bekannt, aber auch beruflich bedingte Risikofaktoren können diese bösartige und nur schlecht behandelbare Erkrankung auslösen. In einer groß angelegten epidemiologischen Studie des GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit wurde nun untersucht, ob und wie sich die Beschäftigung in bestimmten Berufen bzw. Industriezweigen auf das Lungenkrebsrisiko auswirkt. Statistisch signifikant erhöhte Risiken finden sich demnach bei berufsbedingtem Kontakt mit Asbest, Emissionen aus Dieselmotoren, Schweißrauchen, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, Quarzstäuben, in der spanenden Metallindustrie, der Gummiindustrie und für das Passivrauchen. Auch der Umgang mit künstlichen Mineralfasern scheint ein erhöhtes Krebsrisko zu bergen. Die 289 Seiten umfassende und von H.E.Wichmann/K.H.Jöckel und B.P.Robra herausgegebene Studie "Lungenkrebsrisiko durch berufliche Exposition" (Ecomed Verlagsgesellschaft) enthält darüber hinaus eine Fülle von differenzierten Aussagen zu den verschiedenen krebsauslösenden Stoffen.

 

Walfang

Nach 70jähriger Unterbrechung haben die Makah-Indianer im US-Bundesstaat Washington die Waljagd wieder aufgenommen. Die 2.000 Indianer bekamen von der Internationalen Walfangkommission (IWC) die Genehmigung, pro Jahr fünf der etwa 40 Tonnen schweren Grauwale zu jagen. Mehrere Naturschutzorganisationen protestierten gegen das Vorhaben und kündigten an, die Tiere mit einem künstlichen Orka vertreiben zu wollen.

 

Nachhaltige Entwicklung

Der ArbeitsGemeinschaft Ökologischer Landbau (AGÖL) wurde der erste Platz in der Ausschreibung "Umsetzung des Konzeptes der Nachhaltigen Entwicklung" der Stiftung für Bildung und Behindertenförderung zugesprochen. Mit den Fördermitteln wird nun ein Leitfaden zum Öko-Landbau in Werkstätten für Behinderte erarbeitet.

 

Veranstaltungen

9.-11.10.: Visionen menschlicher Zukunft. Kongreß für Gesellschaft, Ökologie und Gesundheit in Bremen. Info: 04 21 / 70 52 58

5./6.10.: Der Einsatz von Brennstoffzellen. Fachforum des Ostbayerischen Technologie-Transfer-Instituts in Hamburg. Info: 09 41 / 2 96 88-20

9.-11.10.: Visionen menschlicher Zukunft. Internationaler Kongreß des Kulturmagazins "Forum" mit Rupert Sheldrake, Vandana Shiva und Franz Alt im Congress-Centrum Bremen. Info: 04 21 / 70 52 58

10.10.: Zwischen Schoßhund und Schlachtvieh – Unser Verhältnis zum Tier. Symposium im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Jakobi-West, Eckernförder Str. 61 in Kiel, 15 Uhr

10.10.: Demonstration gegen Tierversuche auf dem Opernplatz in Frankfurt/M., 12.30 Uhr

10.10.: Wie weit geht der Tierschutz? Tagung der Evangelischen Akademie Nordelbien mit Rüdiger Sachau in 23795 Bad Segeburg, Marienstr. 31

11.10.: Land in Sicht! Pflanzen erobern die Kontinente. Vortrag von Dr. Stephan Schultka im Museum für Naturkunde in Berlin, 15.00 Uhr. Info: 0 30 / 20 93-85 91

16.-18.10.: Probleme des zoologischen und botanischen Artenschutzes in Mitteleuropa. Internationale Naturschutztagung der Arbeitsgruppe Artenschutz Thüringen in Bad Blankenburg. Info: 0 36 41 / 61 74 54

16.-18.10.: Deutschsprachiger Kongreß für praktische Umweltmedizin der media Verlagsgesellschaft mbH in Hamburg. Info: 0 40 / 36 97 67-0

Bis 18.10.: Die Mauser – Vögel wechseln ihr Kleid. Ausstellung im Naturhistorischen Museum Bern. Info: 00 41 / 31 / 3 50 71 11

22.10.: Energie Innovativ. Symposium und Fachausstellung der Bayern Innovativ GmbH in Nürnberg. Info: 09 11 / 2 06 71-0

22.-25.10.: Zum Stand der modernen Biotechnologie in Deutschland. Jahrestagung des Verbandes Deutscher Biologen im Deutschen Hygiene-Museum Dresden. Info: 03 51 / 45 84 45-0

26./27.10.: Brennstoffzellen auf dem Vormarsch – Die Brennstoffzelle als Schlüsseltechnologie. Tagung der Euro-Forum Deutschland in Stuttgart. Info: 02 11 / 96 86-5 42


 
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