© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    43/98  16. Oktober 1998

 
 
Nachrichten, Personen & Termine

Jagd

Die Jagd ist nach den Worten von Bundesernährungsminister Jochen Borchert ein elementarer Bestandteil der menschlichen Kulturgeschichte. "Ordnungsgemäß ausgeübte Jagd ist praktizierte Verantwortung für die Natur", betonte der Minister beim Bundesjägertag in Wernigerode. Die Leistungen der Jägerschaft seien unverzichtbar, um einen artenreichen und standortangepaßten Wildbestand zu sichern. Die Jäger trügen aktiv dazu bei, "die Schöpfung zu bewahren", meinte Borchert.

 

Genmehl

Vertreter von CDU/CSU und SPD haben eine Kennzeichnungspflicht für Brot und Gebäck gefordert, das mit gentechnisch verändertem Mehl hergestellt wurde. SPD-Landwirtschaftsexpertin Marianne Klappert schlug vor, daß Bäckereien künftig mit übersichtlichen Listen über Art und Herkunft des verwendeten Mehls informieren sollten. Die Politikerin reagierte damit auf die Ankündigung des Bäckerhandwerks, wonach in drei Jahren nur noch Mehl aus genetisch verändertem Getreide auf dem Markt sein werde.

 

Meeresforschung

Die Zentralstelle für Agrardokumentation und -information (ZAD) in Bonn hat die Datenbank "Aquatic Sciences and Fisheries Abstracts" (ASFA) zur Nutzung im Internet freigegeben. Es handelt sich dabei um eine internationale Datenbank für Meeresforschung, Seekunde und Fischerei. Die ASFA-Datenbank umfaßt derzeit etwa 690.000 Literaturstellen. Um unter diesen die richtige Auswahl zu treffen, kann der Internet-Benutzer freie Stichwortsuchen nach allen Begriffen der bibliographischen Dokumente durchführen. Außerdem werden spezielle Formulare angeboten, mit denen Suchkriterien über bis zu 50 Abfragefelder verknüpft werden können, um schnell an bestimmte Dokumente zu gelangen. Die kostenpflichtige Zugangskennung wird von der Bundesforschungsanstalt für Fischerei vergeben. Die Internet-Adresse lautet: http://www.dainet.de/ASFA.

 

Kältemittel R 12

Eine Umfrage im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) zeigt: Anfang 1996 enthielten Klima- und Kälteanlagen in Deutschland noch circa 6.740 Tonnen des Kältemittels R 12. Mitte 1998 war es nur noch rund die Hälfte. Erheblichen Nachholbedarf gibt es noch bei der Umrüstung privater Auto-Klimaanlagen. Nur sieben Prozent wurden bisher umgerüstet. Damit sind Auto-Klimaanlagen in Deutschland zur Hauptquelle für den Ausstoß von R 12 geworden. Das Klimamittel R 12, das zum Abbau der Ozonschicht beiträge, darf in bestehenden Kälteanlagen in Deutschland seit 1.7.1998 nicht mehr verwendet werden. Die Nutzung in neuen Anlagen ist bereits seit 1.1.1995 verboten.

 

Ökologischer Landbau

Der ökologische Landbau in Deutschland ist 1997 auf rund 365.000 Hektar mit insgesamt 129 Millionen Mark durch Bund, Länder und die Europäische Union gefördert worden. Davon entfiel mit rund 71,7 Millionen Mark der größte Anteil auf ökologische Anbauverfahren im Rahmen von Agrarumweltprogrammen. Die geförderte Fläche betrug 229.000 Hektar. Der andere Teil der Fördermittel, fast 57,4 Millionen, sei für Maßnahmen zur Extensivierung der landwirtschaftlichen Erzeugung auf rund 136.000 Hektar bereitgestellt worden.

 

Naturheilverfahren

Alternative Heilmethoden wie Akupunktur oder Homöopathie werden immer beliebter. Doch wenn es um die Kostenübernahme für solche Therapieformen geht, kennen sich die Patienten schnell nicht mehr aus. Die Zeitschrift natur hat in ihrer Oktober-Ausgabe bei 22 gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen nachgefragt, welche Leistungen diese im Bereich der Naturheilverfahren übernehmen. Dabei zeigte sich: Die gesetzlichen Krankenkassen haben strengere Vorgaben als die privaten. Bei den privaten Versicherungen liegen Hanse-Merkur/Securvita, Victoria und Mannheimer an der Spitze bei der Erstattung von Naturheilverfahren. Das wichtigste dabei: Der Antrag zur Erstattung der Kosten muß vor Beginn der Behandlung bei der Versicherung eingereicht werden.


 
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