© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    44/98  23. Oktober 1998

 
 
Meldungen

Abtreibungspille RU 486 soll zugelassen werden

BERLIN. Die designierte Bundesfamilienministerin Christine Bergmann (SPD) will die Abtreibungspille RU 486 auch in Deutschland einführen. Gegenüber dem Berliner Kurier erklärte sie, sie halte die Abtreibungspille "für ein medizinisch sinnvolles Medikament". Bergmann betonte, es werde Zeit, daß RU 486 auch in Deutschland zugelassen werde. "Frauen können so beim Abbruch die schonendste Methode wählen." Die Abtreibungspille RU 486 ist bereits seit Jahren in Frankreich, Großbritannien, Schweden, Indien und China auf dem Markt. In Deutschland hatte sich die Bundesregierung auf Grund der Proteste von Lebensschützern der Zulassung widersetzt.

Biedenkopf bringt schwarz-grüne Option ins Spiel

DRESDEN. Der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Kurt Biedenkopf (CDU), rechnet damit, daß die Union in absehbarer Zeit Koalitionen mit den Bündnisgrünen eingehen könnte. In vier Jahren sei die Partei von Joschka Fischer und Jürgen Trittin durch die SPD "domestiziert". Mit einer dann ökologisch-liberalen, bürgerlichen Partei könne er sich Bündnisse vorstellen.

Autonome randalieren und verletzen Passanten

PASSAU. Etwa 20 bis 30 Linksextremisten haben am vergangenen Freitag im niederbayerischen Hauzenberg in einem Lokal randaliert und einen Mann niedergestochen. Die Gruppe war mit Sturmhauben maskiert und mit Stichwaffen und Baseballschlägern bewaffnet durch die Fußgängerzone gezogen. Einer der Autonomen verletzte einen unbeteiligten Passanten mit einem Messerstich unterhalb des Brustkorbes. Anschließend randalierten die Extremisten in einem Lokal, in dem sich Angehörige der rechten Szene aufhielten. Die Täter konnten unerkannt fliehen. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Landfriedensbruch und Körperverletzung.

Verwaltungsgericht weist Klage der Republikaner ab

MÜNCHEN. Das Verwaltungsgericht München hat eine Klage des bayerischen Landesverbands der Republikaner gegen ihre Aufnahme in ein Verzeichnis extremistischer und extremistisch beeinflußter Organisationen als unzulässig abgewiesen (Az.: VG München 5K 96 57 86). Grund für die Klage war eine Anordnung des Innenministeriums aus dem Jahr 1995, wonach Beamtenanwärter in einem Fragebogen angeben müssen, ob sie einer solchen Vereinigung angehören. Eine Urteilsbegründung liegt noch nicht vor. Die Vorsitzende Richterin hatte jedoch bereits in der mündlichen Verhandlung deutlich gemacht, daß sie in der Anordnung keine Beeinträchtigung sieht. Sollte einem Anwärter die angestrebte Stelle wegen seiner Zugehörigkeit zu den Republikanern verweigert werden, könne er persönlich die Gerichte anrufen.

Woronowicz kritisiert politische Korrektheit

KASSEL. Der Vorsitzende der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den evangelischen Kirchen Deutschlands (KBG), Ulrich Woronowicz, kritisiert, daß im Zuge einer "Political Correctness" von vornherein bestimmte Gruppen als "erzkonservative Fundamentalisten" beschimpft würden, ohne daß sich mit ihren Inhalten auseinandergesetzt werde. Die Kirche sei ihrem Wesen nach traditionsgebunden und damit konservativ, erklärte der Berliner Superintendent i.R.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen