© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    47/98  13. November 1998

 
 
Meldungen

Stasi-Ausstellung der Gauck-Behörde eröffnet

BERLIN. Neun Jahre nach dem Fall der Mauer hat die Gauck-Behörde am Montag in Berlin ein Informations- und Dokumentationszentrum zur DDR-Staatssicherheit eröffnet. Die Ausstellung im ehemaligen Innenministerium der DDR beleuchtet Geschichte, Struktur und Funktionen der Stasi sowie die politische Verantwortung der SED. Gezeigt werden unter anderem Auszüge aus den Stasi-Akten, Film- und Tondokumente sowie Arbeitsinstrumente wie Spezialkameras. Die inhaltlichen Schwerpunkte des neuen Dokumentationszentrums sind der Mauerbau, die Reiseproblematik und der Einfluß der Stasi auf die Volkswirtschaft. Die Fakten über die SED-Diktatur müßten immer wieder neu dargestellt werden, um Tendenzen der Verdrängung entgegenzuwirken, sagte der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Joachim Gauck.

 

Mehr Geld für deutsche Kunst im Ausland verlangt

STUTTGART. Mehr Geld für die Präsentation von deutscher Kunst im Ausland hat das Institut für Auslandsbeziehungen (IfA) gefordert. Der Ifa-Präsident Alois Graf von Waldburg-Zeil verlangte zwei Millionen Mark mehr pro Jahr für sein Institut, das aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert wird und für die deutsche Kunst im Ausland zuständig ist. Mehr als ein Drittel der zur Zeit um die Welt gehenden Ausstellungen seien älter als zehn Jahre, erklärte Waldburg-Zeil. Eine Ergänzung und Erneuerung sei dringend erforderlich. Für diesen Zweck stünden dem Institut derzeit 4,5 Millionen Mark jährlich zur Verfügung. Waldburg-Zeil kritisierte, daß sich sich die bisherige Diskussion zu sehr auf die Schließung von Goethe-Instituten im Ausland konzentriert habe. Nun müsse dringend auch über die künftigen Inhalte der auswärtigen Kulturpolitik gesprochen werden, sagte der IfA-Präsident.

 

Kunstkritiker wählten "Ausstellung des Jahres"

KÖLN. Die Retrospektive des amerikanischen Pop-Künstlers Robert Rauschenberg im Kölner Museum Ludwig (27. Juni bis 11. Oktober) ist zur "Ausstellung des Jahres" gewählt worden. Wie die deutsche Sektion des Internationalen Kritikerverbandes (AICA) anläßlich ihrer Jahrestagung in Köln mitteilte, stimmten die 60 Kunstkritiker für die vom New Yorker Guggenheim-Museum übernommene Schau. Den zweiten Platz belegte die Ausstellung "Max Ernst – Häuser, Skulpturen und Landschaften", die noch bis zum 29. November in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf zu sehen ist. Auf Platz drei wählten die Kritiker die Max-Beckmann-Bilderschau "Landschaft als Fremde" in der Kunsthalle Hamburg.

 

Der Soziologe Eisermann feierte 80. Geburtstag

BONN. Der für seine Forschungen über Vilfredo Pareto und dessen Theorie von der "Zirkulation der Eliten" bekannte Bonner Soziologe Gottfried Eisermann feierte am vergangenen Freitag sein 80. Geburtstag. Der gebürtige Berliner wurde 1962 an die Universität Bonn berufen, wo er das Institut für Soziologie gründete. International bekannt wurde Eisermann auch durch seine Untersuchungen über den Einfluß der Medien auf den sozialen Wandel. Seine "Lehre von der Gesellschaft" wurde in verschiedene Sprachen übersetzt und erlebte in Deutschland mehrere Auflagen.


 
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