© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    49/98  27. November 1998

 
 
Meldungen

Schaden der Straftaten im Grenzbereich erheblich

DRESDEN. Im Zeitraum von 1993 bis 1997 haben an den sächsischen Grenzen zu Polen und Tschechien 45.204 Bürger aus osteuropäischen Staaten Straftaten begangen, erklärte das sächsische Innenministerium. Ein Großteil der Straftaten wurde im Bereich der illegalen Schleusung von Flüchtlingen begangen. Auch Urkundenfälschung und Autodiebstähle stünden ganz oben auf der Liste. Der angerichtete Gesamtschaden wird auf 5,6 Millionen Mark beziffert.

 

Unvoreingenommen über die "Nation" sprechen

HANNOVER. Die Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) hat sich dafür ausgesprochen, wieder unvoreingenommen über den Begriff der "Nation" zu diskutieren. In einem sich entwickelnden Europa sei es gut, "den positiven Wert von Nation zu entdecken", erklärte die Kichenleitung nach einer Sitzung in Hannover. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Nation könne zur Identitätsbildung für Einzelne und Gruppen beitragen.

 

Rechtschreibreform I: Unterschriften zusammen

BREMEN. Die "Initiative für ein Volksbegehren gegen die Rechtschreibreform in Bremen" hat nach eigenen Angaben bereits 5.000 Unterschriften gesammelt und damit die erforderliche Anzahl für einen Zulassungsantrag erreicht. Trotzdem will die Bürgerinitiative ihre Sammelaktion an den nächsten beiden Wochenenden fortsetzen, um auf 10.000 Unterschriften zu kommen. Wie die Mitbegründerin Gabriele Ruta erklärte, solle damit einem Scheitern wegen möglicher ungültiger Unterschriften vorgebeugt werden. Die Listen sollen noch vor Weihnachten bei Bremens Wahlleiter eingereicht werden. Falls der Senat das Volksbegehren zuläßt, müßten die Reformgegner innerhalb von zwei Monaten 100.000 Unterschriften sammeln, damit ein Volksentscheid über den Stopp der Rechtschreibreform stattfinden kann.

 

Rechtschreibreform II: Akzeptanz nicht in Sicht

KÖLN. Nur jeder zehnte Unternehmer will seinen Schriftverkehr und die Firmenpublikationen in absehbarer Zeit auf die neuen Rechtschreibregeln umstellen. Das hat eine im Auftrag des Magazins Impulse durchgeführte Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Selbstständiger Unternehmer (ASU) ergeben. Danach wollen neun von zehn Firmenchefs die neuen Schreibregeln vorerst ignorieren oder den von den Kultusministern festgelegten Übergangszeitraum bis zum Jahr 2005 ausnutzen.

Zitat:

"Die wahltaktischen Überlegungen der Rechtsradikalen sind teilweise unterfüttert mit interessanten Analysen über die Zukunft des traditionellen Parteiensystems. So geht etwa Alain de Benoist, ein intelligenter Faschist aus der Nouvelle Droite, in der JUNGEN FREIHEIT davon aus, daß die ’neue Mitte‘ von Schröder, Blair und Co. die bürgerliche Rechte marginalisieren könnte, daß sie ’von dieser das Programm übernimmt und sich darauf beschränkt, lediglich eine kleine ’Dosis Herz‘ hinzuzufügen‘."

Jürgen Elsässer in der linksorthodoxen Zeitschrift "Konkret", Dezember 1998


 
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