© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    49/98  27. November 1998

 
 
Meldungen,

Die Republik Österreich schließt letzte Pelztierfarm

HEIDENREICHSTEIN. Die letzte von einst 60 Pelzfarmen – der Nerzbetrieb Günter Pfeiffer aus Kleinpertholz bei Heidenreichstein in Niederösterreich – hat ihren Betrieb eingestellt. In der vergangenen Woche ließ der Betreiber die letzten Tiere (Foto: Nerz) töten. Die niederösterreichische Landesregierung hatte im Februar dieses Jahres dem Druck von Tierschützern nachgegeben und einstimmig ein generelles Verbot der "gewerbsmäßigen Haltung von Tieren zur Gewinnung von Pelzen" beschlossen. Als Entschädigung erhält Pfeiffer umgerechnet rund 700.000 Millionen Mark.

 

Großbritannien schränkt die Tierversuche ein

LONDON. Die Kosmetikhersteller in Großbritannien haben erklärt, künftig auf Tierversuche zu kosmetischen Zwecken vollständig zu verzichten. Damit ist das Königreich der erste Staat innerhalb der EU, der einen solchen Schritt vollzieht. Bereits letztes Jahr hatte die britische Kosmetikindustrie entschieden, fertige Produkte keinen Tierversuchen mehr zu unterziehen. Dies wurde nun auch auf die einzelnen Bestandteile ausgeweitet. Die Firmen würden ihre Versuchslizenzen abgeben, erklärte das Innenministerium in London. Neue Lizenzen würden nicht mehr ausgestellt. Sprecher von Tierschutzgruppen begrüßten die Vereinbarung, äußerten aber die Befürchtung, daß Firmen ihre Tests im Ausland ausführen lassen könnten.

 

Umweltverband plädiert für eine Einwegsteuer

BONN. Die Einführung einer Einwegsteuer hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) gefordert. Dies sei die effektivere Maßnahme, um die Mehrwegquote zu erhalten, erklärte die BUND-Vorsitzende Angelika Zahrnt. "Die sinkenden Mehrwegquoten zeigen, daß Handel und Abfüller dieses Umweltproblem nicht in Eigenverantwortung lösen wollen und dabei sogar staatliche Vorgaben mißachten." Sinnvoller als ein Zwangspfand sei eine Einwegsteuer auf Dosen und Einwegflaschen. Der BUND forderte Umweltminister Trittin auf, eine solche Einwegsteuer ins Parlament einzubringen. Der Umweltverband schlug eine Steuer von 40 Pfennigen je Dose und Flasche vor. Laut einer Studie des ifo-Instituts würden 78 Prozent der so verteuerten Dosen in den Regalen stehen bleiben. Das von Trittin vorgeschlagene Zwangspfand bezeichnete sie als ein "zweischneidiges Schwert". Es könnte dem Mehrwegsystem den Todesstoß versetzen, wenn Handelsketten ganz auf Einweg umsteigen.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen