© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    49/98  27. November 1998

 
 
Meldungen

SPD-Politikerin weist Naumann in die Schranken

BERLIN. Der Kulturbeauftragte der Bundesregierung, Michael Naumann, soll sich für seine Ideen die Zustimmung des neuen Bundestagsausschusses für Kultur und Medien einholen, bevor er sich in der Öffentlichkeit äußere. Dazu forderte ihn die Ausschuß-Vorsitzende Elke Leonhard auf. "Wir sind das Parlament, nicht Naumanns Volkshochschule", sagte sie in einem Zeitungsgespräch. Die SPD-Politikerin setzte dem designierten Staatsminister im Kanzleramt eine Schonfrist von 100 Tagen. "Wir bilden Meinungen und Mehrheiten, Herr Naumann bildet die Exekutive", sagte Elke Leonhard. Ohne den Kulturausschuß gebe es kein Gesetz, keinen parlamentarischen Beschluß und keine finanziellen Mittel. "In diesem Spiel haben wir den Ball", betonte die SPD-Abgeordnete.

 

Weimar empfiehlt sich als Sitz des Goethe-Instituts

WEIMAR. Neuer Sitz der Zentrale des Goethe-Instituts soll nach dem Willen des Oberbürgermeisters von Weimar, Volkhardt Germer, die thüringische Klassikerstadt werden. "Die Stadt Weimar, in der Johann Wolfgang Goethe mehr als 50 Jahre lebte, würde das angesehene Institut seines Namens mit offenen Armen aufnehmen", sagte Germer. Mit seinem Vorschlag reagierte der Weimarer Oberbürgermeister auf einen Focus-Bericht, wonach die Zentrale der bislang in München ansässigen Kultureinrichtung nach Berlin umziehen soll. Am Donnerstag wollte die Mitgliederversammlung des Goethe-Instituts über eine entsprechende Anregung des Präsidiums beraten.

 

Antje Vollmer erhält Hannah-Arendt-Preis

BRREMEN. Den Bremer Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken werden in diesem Jahr die Grünen-Politikerin und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Antje Vollmer, und der französische Publizist Claude Lefort erhalten. Wie die Pressestelle des Bremer Senats mitteilte, wird der mit 20.000 dotierte Preis am Donnerstag verliehen. In der Begründung der international besetzten Jury heißt es, Vollmer und Lefort hätten dem politischen Denken und Handeln in Deutschland und Frankreich wichtige Impulse verliehen.

 

Preußische Kulturstiftung wählte neuen Präsidenten

BERLIN. Zum neuen Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist der Generaldirektor der Deutschen Nationalbibliothek, Klaus-Dieter Lehmann, gewählt worden. Seine Wahl als Nachfolger des bereits im Januar in den Ruhestand verabschiedeten Werner Knopp an die Spitze dieser gemeinsam von Bund und Ländern getragenen Kultureinrichtung erfolgte einstimmig auf der ersten Sitzung des Stiftungsrates nach der Bundestagswahl. Neuer Vorsitzender des Stiftungsrates wurde der Kulturbeauftragte der Bundesregierung, Michael Naumann. Bislang wurde dieses Amt vom Bundesinnenminister wahrgenommen.

 

Historiker steht an der Spitze des Museumsbundes

BERLIN. Das deutsche Nationalkomitee des Internationalen Museumsbundes (Icom) hat den Historiker und Pädagogen Hans-Martin Hinz zum neuen Präsidenten gewählt. Hinz ist Abteilungsleiter des Deutschen Historischen Museums in Berlin und Mitglied der Geschäftsführung. Die Icom hat nach eigenen Angaben mehr als 1.600 Mitglieder.


 
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