© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    01/99  01. Januar 1999

 
 
Frisch gepresst

Walser/Bubis-Kontroverse. Die Auseinandersetzung im Anschluß an die Verleihung des Friedenspreises des Buchhandels an Martin Walser dokumentiert die Gesellschaft für Kulturwissenschaft (Ahornweg 5a, 76467 Bietigheim) in einer Sonderausgabe ihrer Mitteilungen (100 Seiten, 10 Mark). Abgedruckt sind die Laudatio von Frank Schirrmacher, die Rede Walsers sowie Stellungnahmen von Horst Mahler, Ignatz Bubis, Klaus von Dohnanyi, Monika Maron, Richard von Weizsäcker und Jan Philipp Reemtsma. Abgerundet wird die Zusammenstellung durch einen Kommentar von Günter Rohrmoser.

 

Vertreibung. Das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg hat sich im Zusammenhang mit der Ausstellung "Juden in Ostpreußen" (zu sehen bis 28. März 1999) neben der Herausgabe eines Kataloges auch die Veröffentlichung der Lebensgeschichte einer ostpreußischen Familie zur Aufgabe gemacht. Mit Rainer Radoks Lebenserinnerungen "Von Königsberg nach Melbourne" (185 Seiten, 24,80 Mark) legte nun der Verlag Nordostdeutsches Kulturwerk (Pf 2323, 21313 Lüneburg) eine Familiengeschichte vor, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht und mit der Vertreibung aus Ostpreußen endet.

 

Internet-Handbuch. Das Internet ist nicht nur (weltum)spannende technologische Neuheit, es bietet auch unglaubliche Chancen. Diese auch Frauen zu eröffnen, hat sich Aliza Sherman vorgenommen. Mit ihrem Internet-Führer "Cybergrrl" (Signum Verlag, 324 Seiten, 39,80 Mark), möchte sie zeigen, wie Frauen das Internet am besten einsetzen können. "Cybergrrl" liefert Praxisbeispiele, Internet-Adressen sowie Geschichten von Benutzerinnen, die bereits die vielfältigen Möglichkeiten des faszinierendsten Mediums nutzen.

 

Rußlandfeldzug. Aus eigenem Erleben schildert Heinrich Jordis von Lohausen in seinem Band "Reiten für Rußland – Gespräche im Sattel" (Leopold Stocker Verlag, 216 Seiten, 34 Mark) Unterhaltungen junger Offiziere während des Vormarsches in Rußland, als die Katastrophe von Stalingrad ihre Schatten bereits vorauswarf. Der Autor will mit seinen Aufzeichnungen Gedanken und Vorstellungen dokumentieren, wie sie damals sicher nicht für alle, aber doch für einen großen Teil der Soldaten und Offiziere typisch waren.

 

Kriminalitätsopfer. 1993 gerät ein Geschäftsmann zufällig in eine Demonstration autonomer Antifaschisten gegen die Asylrechtsnovelle. Er wird vom Fahrrad gerissen und fast totgeschlagen. Wochenlang verbringt er auf Intensivstation. Heute steht fest, er wird nie mehr laufen können. Unter dem Pseudonym Reinhard Gloel beschreibt das Opfer in dem Buch "Sturzflug ohne Hakenkreuz" (Pro Liberta, 135 Seiten, 18,70 Mark) wie die Polizei am Tatort versagt und jegliche Hilfe verwehrt hat, wie Ermittlungen gegen die Täter verschleiert wurden und welche persönlichen Folgen dieser Schicksalsschlag hatte.


 
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