© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    04/99 22. Januar 1999


Die Saat keimt
von Georg Bensch

Nach Beobachtungen von Sicherheitsexperten rüsten die deutschen Linksextremisten auf und planen Gewalt und Terror. Ihr strategisches Konzept für 1999: Eine "Anti-Reichtumskampagne", gewaltbereiter Protest gegen die Atomwirtschaft, Aktionen gegen das öffentliche Auftreten der Bundeswehr und massives Vorgehen gegen rechte Parteien, Organisationen sowie deren Einrichtungen. Eingebunden in diese Kampfaktionen sind alle in Deutschland agierenden autonomen Gruppierungen. Dazu gehören neben anderen die "Kommunistische Plattform" (KPF) der PDS, die "Arbeitsgemeinschaft Junge Genossinnen" (JG) in und bei der PDS sowie die "Arbeitsgemeinschaft Autonome Gruppen" (AG) in und bei der PDS. Ihre Mitglieder und Anhänger (insgesamt etwa 11.000 ) streben unverdeckt die "revolutionäre Uberwindung des kapitalistischen Systems mit dem Ziel einer sozialistischen Gesellschaft" an.

Zu beobachten ist auch, daß autonome Gruppierungen in Deutschland immer enger mit ausländischen Extremisten zusammenarbeiten. So wurde der sogenannte Befreiungskampf der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu einen herausgehobenen Agitationsfeld weiter Kreise des "Antiimperialistischen Widerstands" und der allgemeinen autonomen Szene. Nahezu alle Gruppen der deutschen Linksextremisten haben, oder bemühen sich um, Kontakte zu Ausländerorganisationen. Insbesondere wird eine verstärkte Zusammenarbeit mit der extremistischen "Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs" (IGMG) angestrebt, die mit nahezu 27.000 Mitgliedern und Anhängern die stärkste islamistische Organisation in Deutschland ist.

1998 konnten sich die Strukturen der autonomen Gruppierungen wesentlich festigen, wobei besonders die linksextremistischen Randgruppen enorme Mitgliederzuwächse zu verzeichnen hatten. So weist insgesamt derzeit das Personenpotential der linken Gruppierungen etwa 36.000 aus, mit einem gewaltbereiten Kern von rund 6.500 Autonomen. Dieses Linksextremismuspotential wird gestützt von 76 gewaltbereiten autonomen Gruppen, 49 Nebenorganisationen und 41 beeinflußten Organisationen aus dem gesellschaftlichen Bereich. Und nicht zuletzt: Gestiegen ist auch das Potential extremistischer Ausländerorganisationen, die 1998 mit 65 extremistischen Gruppierungen in Deutschland registriert wurden und über nahezu 59.000 Mitglieder und Anhänger verfügten. Die Saat der radikalen Linken keimt zu einer steigenden Gefahr für das freiheitlich-demokratische Deutschland.


 
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