© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    04/99 22. Januar 1999


Meldungen

Umweltbundesamt plädiert für höhere Benzinsteuer

BERLIN. Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Andreas Troge, hat die rot-grüne Koalition aufgefordert, ihre Beratungen zur ersten Stufe der ökologischen Steuerreform zügig abzuschließen. "Es hilft nicht, jetzt ewig weiter zu optimieren. Dann verlieren wir das Ziel aus den Augen", warnte Troge in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel. Damit die Bürger und die Wirtschaft sich darauf einstellen könnten, müsse aber schon jetzt Klartext über die nächste Stufe gesprochen werden. Anders als jetzt vorgesehen, müßten für die zweite Stufe im April 2000 "alle fossilen Brennstoffe besteuert werden: Öl, Gas und Kohle, nichts darf ausgenommen werden." Auch die Autofahrer sollten sich auf weitere Erhöhungen einstellen. Nach den sechs Pfennig in diesem April sollten zehn Pfennig im nächsten und noch einmal zehn im Jahr darauf folgen.

 

Naturkosthandel steigt um von Mehrweg auf Einweg

BONN. Eine "verheerende Signalwirkung" für die gesamte Lebensmittelbranche geht nach Ansicht des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) davon aus, daß ausgerechnet der Naturkosthandel sein Glas-Mehrwegsystem eingestellt hat. Der BUND-Abfallexperte Walter Jungbauer nannte diesen Schritt "ökologisch betrüblich und politisch das absolut falsche Signal". Gerade angesichts des Unterschreitens der Mehrwegquote ist es "Wasser auf den Mühlen der Einweg-Lobbyisten", wenn nun selbst Teile des vorgeblich umweltbewußten Naturkosthandels auf Einweg-Verpackungen umsteigen. Seit 1995 hat die Arbeitsgemeinschaft für Abfallvermeidung (AFA) versucht, im Naturkost-Fachhandel ein Glas-Mehrwegsystem zu etablieren. Wie die AFA jetzt mitteilte, wurde das System zum 31. Dezember eingestellt. Als Grund wird genannt, daß weder die geplante wirtschaftliche Größe noch die notwendigen Rücklaufquoten erreicht worden sei.

 

Legebatterien sind Minister Funke ein Dorn im Auge

BONN. Der Tierschutz nimmt für die Bundesregierung einen besonders hohen Stellenwert ein. Dies hat Bundesernährungsminister Karl-Heinz Funke (SPD) in einem Gespräch mit der Welt bekräftigt. Daher solle der Tierschutz auch im Grundgesetz verankert werden. Die Koalition werde schon in Kürze einen entsprechenden Gesetzentwurf einbringen, sagte der Minister. Auf EU-Ebene möchte er insbesondere die Tierhaltungsvorschriften verbessern. Dabei sind ihm vor allem die Legebatterien ein Dorn im Auge.


 
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