© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    07/99 12. Februar 1999


Zitate

"Im Gegensatz zu seiner These ist die CDU unter dem maßgeblichen Einfluß von Geißler besonders seit 1989 beträchtlich nach links gerückt, und sie soll nach seinem Willen noch weiter nach links rücken. Die Union hat so seit 1983 bei der Bundestagswahl fast 14 Prozentpunkte verloren, und sie würde, wenn sie Geißler folgte, weiter verlieren. Wer demokratische Rechtspositionen aufgibt, wird links regiert. Wer den demokratischen Antikommunismus aufgibt, wird von der PDS beherrscht. Wer die Auseinandersetzung mit den geistigen Hinterlassenschaften des Kommunismus scheut, begünstigt die Revitalisierung alten Denkens."

Vera Lengsfeld, ehem. DDR-Bürgerrechtlerin und CDU-Bundestagsabgeordnete, im "Focus" vom 8. Februar 1999

 

 

"Es war schon eine Art Signal: Mit der DDR geht es zu Ende! Es ist uns erstmals gelungen, eine Todesanzeige aufzugeben. Trotz Absperrung folgten etwa hundert Menschen dem Trauerzug. Im Westen wurde berichtet, Ewiggestrige aus dem DDR-Regime haben 1995 das Grab geschändet und Grabgaben wie Blumen, Briefe, Fahnen aus aller Welt zerstört. Das zeigt für wie bedeutsam sie seinen Tod halten. Vielleicht hat dieser Tod den Weg zur Einheit ein wenig geebnet."

Karin Gueffroy, Mutter des letzten Maueropfers Chris Gueffroy, in einem Interview mit der "Frankfurter Rundschau" vom 5. Februar 1999

 

 

"Kaum ist der Euro eingeführt, muß er sich schon in hartem Wettbewerb der Weltwährungen behaupten. Die Kursverluste der letzten Tage haben die Euphorie über den gelungenen Start spürbar gedämpft. Dabei waren die Anfangserfolge beeindruckend. (...) In dieses positive Bild paßt es nicht, daß der Euro gegenüber dem Dollar zuletzt schwächelte und deutlich unter den Anfangskurs von 1,17 rutschte. An den Märkten wird dem viel Beachtung geschenkt. Man ist unsicher darüber, ob es sich um kurzfristige Einflüsse handelt oder um eine doch nicht so reibungslose Akzeptanz des Euro."

Michael Heise, DG-Bank, in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 8. Februar 1999

 

 

"Die Juden sind eine hervorgehobene Gruppe, eben weil diese Vernichtungsabsicht der Deutschen, diese realistisch begründete Vernichtungsabsicht ja auf der Hand liegt.(...) Aber wir müssen auch daran denken, daß es viele Juden gibt, die bisher völlig außerhalb der Diskussion standen, um die sich auch die Bundesregierung bisher wenig gekümmert hat. Denken wir an die vielen grauenhaft ermordeten Juden im Baltikum oder in Ungarn. Da haben sich erstmal andere stark machen müssen, damit sich überhaupt etwas in Bonn dahingehend bewegt. Diese Situation ist sicherlich auf die Existenz des Staates Israel und die jüdischen Interessen in New York zurückzuführen. Die haben mehr Druck auf die Bundesregierung ausüben können, was viele anderen Opfergruppen nicht so konnten."

Prof. Dr. Manfred Messerschmidt, Mitglied Stiftung deutsches Holocaustmuseum, in einem Interview mit der "Jungen Welt" vom 7. Februar 1999

 

 

"Wie verhindern Sie, daß als Extremisten erkannte Ausländer eingebürgert werden, wie Teile von CDU und CSU behaupten?

Frisch: Das können wir gar nicht verhindern. Die Einbürgerung ist Sache andere Instanzen, wir haben da keine rechtliche Handhabe. (…) Eine Regelanfrage beim Verfassungsschutz ist bislang nicht vorgesehen. Auch wenn ein Bekenntnis zur Verfassung eingefordert wird, bleibt ein Restrisiko. Das kann aber in Kauf genommen werden."

Peter Frisch , Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz in einem "Spiegel"-Interview vom 8. Februar 1999


 
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