© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    12/99 19. März 1999


Nachrichten, Personen & Termine

Kraniche

Den von Edward Whitley in Großbritannien gestifteten und von der Königlichen Geographischen Gesellschaft verwalteten angesehenen internationalen Whitley-Preis erhält in diesem Jahr Lindy Rodwell für ihre Tätigkeit für den Schutz der Kraniche in Südafrika. Rodwell konzentriert ihre Arbeit darauf, die in den ländlichen Gebieten Südafrikas lebenden Menschen für den Kranich- und Gewässerschutz zu gewinnen.

 

Nachhaltigkeit

Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen sollten für die Zukunft der Wälder danach streben, daß die nachhaltige Bewirtschaftung weltweit Anerkennung findet und zerstörte Waldflächen wieder aufgeforstet werden. Dies forderte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesernährungsminister, Gerald Thalheim, anläßlich des zweiten Forstministertreffens der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Eine entsprechende internationale Vereinbarung sollte ein gemeinsames Verständnis der nachhaltigen Waldbewirtschaftung auf der Grundlage vereinbarter Kriterien und Indikatoren beinhalten.

 

Aalschutz

Wenn Aale Wasserkraftwerke passieren, erleiden je nach Wasserstand und Turbinentyp 15 bis 100 Prozent der Tiere tödliche Verletzungen. Das berichtet der SPD-Landtagsabgeordnete Hein Kaiser unter Berufung auf eine Untersuchung der TU Weihenstephan. Kaiser fordert Auflagen für die Kraftwerksbetreiber, damit "das Aal-Gemetzel" an den Staustufen aufhört.

 

Freisetzungen

Gegenwärtig machen im Land Brandenburg sechs Unternehmen an den Standorten Potsdam, Teltow und Luckenwalde Versuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen. Das teilte der Umweltminister Eberhard Henne (SPD) auf Anfrage mit. Im letzten Jahr habe es an sieben Standorten insgesamt 17 Freilandversuche gegeben. Gleichzeitig betonte der neue Umweltminister, daß die gegenwärtig geltenden EU-Richtlinien zur Kennzeichnung veränderter Produkte nicht ausreichend seien.

 

Referat "Tierschutz"

Neue Leiterin des Referates "Tierschutz" im deutschen Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ist die Tierärztin Karin Schwabenbauer. Die neu ernannte Regierungsdirektorin sitzt seit 1986 im Kuratorium und hat derzeit auch den Vorsitz der "Stiftung zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen", berichtet die Zeitschrift Altex.

 

Sporturlauber

Sporturlauber gehen mit der Natur zu sorglos um, weil sie meist nur den "Kick" im Sinn haben. "Sie sind oft nur auf ihren Sport fixiert und kümmern sich sonst um nichts", erläuterte der Sport- und Sozialwissenschaftler Jürgen Schwank seine Studie über das Verhalten von Sporturlaubern. In seiner Studie macht er dafür auch die Reiseveranstalter verantwortlich, die diese Rücksichtslosigkeit geradezu fördern würden. Der Wissenschaftler fordert deshalb einheitliche Qualitätskriterien für Sportreisen, bei denen Umweltaspekte eine wesentliche Rolle spielen müßten.

 

Alpenerschließung

Umweltschützer kritisieren den Bau von 49 neuen Fernstraßen in den Alpen. "Die Region ist komplett erschlossen", betont Heike Aghte vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). "Weitere Straßen helfen nicht gegen Staus." Diese beschränkten sich nur "auf wenige Tage im Jahr und auf zwölf große Transitrouten".

 

Müllprobleme

Aus einer Studie der "Gesellschaft zur Erhaltung des Meeres" geht hervor, daß an den Stränden Großbritanniens im vergangenen Jahr mehr Abfall abgeladen als je zuvor. Insgesamt wuchs der Müllberg der 257 Strände gegenüber dem Jahr 1997 erneut um ein Viertel an, im Vergleich zu 1994 sogar um das Doppelte. Den größten Dreck hinterließen die Touristen mit einem Anteil von 36,7 Prozent. Die insgesamt schmutzigsten Strände entdeckten die freiwilligen Sammler in Schottland mit statistisch 2.714 Abfallteilen pro Kilometer. Was an Unrat nicht von Touristen und Badegästen stammte, kam aus ungeklärten Abwässern oder wurde angeschwemmt. Am saubersten waren die Ufer der Kanalinseln mit im Schnitt 1.242 Stücken.


 
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