© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    14/99 02. April 1999


Meldungen

Besucherrekord auf Leipziger Buchmesse

LEIPZIG. Mit einem neuen Besucherrekord endete vergangenen Sonntag die Leipziger Buchmesse. Wie die Messeleitung zum Abschluß der viertägigen Veranstaltung mitteilte, kamen 50.000 Besucher (gegenüber 47.000 im Vorjahr), um sich über die Angebote von 1.870 Verlagen zu informieren. Der vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, dem Freistaat Sachsen und der Stadt Leipzig gestiftete und mit 20.000 Mark dotierte Buchpreis zur Europäischen Verständigung ging an den britischen Historiker Eric J. Hobsbawm. Ungebrochen war auch in diesem Jahr das Interesse an dem Rahmenprogramm "Leipzig liest". "Es ist fast ein Wunder, daß es keine andere Stadt bisher geschafft hat, solch ein Lesefest auf die Beine zu stellen", sagte Theo Schäfer vom Bertelsmann-Club. Neben Günter Grass hatten unter anderem Friedrich Wolff, Ulrich Plenzdorf und Arno Funke alias Kaufhauserpresser "Dagobert" ihre Bücher vorgestellt.

 

Nominierungen für Jugendliteraturpreis

LEIPZIG. Der Arbeitskreis für Jugendliteratur hat auf der Leipziger Buchmesse die Nominierungen für den vom Bundesfamilienministrium gestifteten Deutschen Jugendliteraturpreis bekanntgegeben. Aus insgesamt 450 eingereichten Büchern aus dem In- und Ausland wählte eine 13köpfige Jury unter der Vorsitzenden Ellen Pomikalko 35 Titel in den Sparten Bilder-, Kinder-, Jugend- und Sachbuch aus. Daraus wiederum wurden am vergangenen Wochenende 24 Bücher aus 14 Verlagen nominiert. Mitte Mai soll ein Katalog zur Nominierungsliste erscheinen, der die Begründungen der Jury sowie Angaben zu Autoren, Illustratoren und Übersetzern enthält. Die Sieger werden auf der Frankfurter Buchmesse am 14. Oktober verkündet. Der Jugendliteraturpreis gilt als die höchste Auszeichnung in der deutschen Kinder- und Jugendliteratur. Er wird seit 1956 vergeben und ist mit 15.000 Mark dotiert.

 

Ernst-Jünger-Gedenkstätte in Wilflingen eröffnet

WILFLINGEN. Mit der Eröffnung einer Ernst-Jünger-Gedenkstätte und der Benennung einer Straße haben die oberschwäbische Gemeinde Wilflingen, der Kreis Biberach und das Land Baden-Württemberg den am 17. Februar vorigen Jahres im Alter von 102 Jahren verstorbenen Schriftsteller geehrt. Bei der Einweihung am vergangenen Wochenende sagte Staatssekretär Michael Sieber aus dem baden-württembergischen Wissenschaftsministerium, Jünger habe als Zeitzeuge das 20. Jahrhundert fast zur Gänze durchlebt und durchlitten. Gleichzeitig habe er es wie kaum ein anderer in seiner Literatur reflektiert. Landrat Peter Schneider betonte, nur wenige hätten das Glück gehabt, in Ernst Jüngers besondere Welt einzutauchen. Im Parterre der Oberförsterei des Schlosses des Freiherrn von Stauffenberg, in der Jünger fast 50 Jahre zurückgezogen lebte, erinnern zwei museale Räume an den Dichter und ein Zimmer an seinen Bruder Friedrich Georg. Finanziert und unterhalten wird die Gedenkstätte von der Jünger-Stiftung, die von der Kreissparkasse Biberach mit einer Million Mark ausgestattet wurde. Der im Oktober vergangenen Jahres gegründete "Freundeskreis Ernst und Friedrich Georg Jünger e.V." betreibt das kleine Museum.

Jünger-Haus Wilflingen, Stauffenbergstraße11, 88515 Wilflingen. Geöffnet montags bis freitags von 9 bis 11 Uhr. Der Eintritt kostet 5 DM.


 
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