© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    18/99 30. April 1999


Meldungen

Staudammprojekt verliert deutsche Unterstützer

KÖLN. Während in Indien der unbefristete Hungerstreik von Aktivisten der Narmada Bachao Andolan (NBA) gegen den Maheshwar-Staudamm in die zweite Woche ging, erklärten die deutschen Energieversorger Bayernwerk und VEW ihren Rückzug aus dem geplanten Wasserkraftwerk. "Wir sind nicht mehr an dem Projekt beteiligt und beabsichtigen auch nicht, uns in Zukunft daran zu beteiligen", erklärte VEW-Vorstandssprecher Joachim Adams. Ein Sprecher der Bayernwerk AG bestätigte, daß die Vorverträge mit der Betreibergesellschaft ausgelaufen seien. Bayernwerk und VEW waren durch einen Bericht der Umweltorganisation "Urgewald" auf die Probleme des Projekts aufmerksam gemacht worden. Der Verein gab bekannt, daß nun nur noch Siemens und die HypoVereinsbank "an einer Beteiligung festhalten, obwohl sie hinreichend über die massiven Probleme des Vorhabens informiert sind".

 

Trittin möchte Bündnis für Umwelt und Beschäftigung

BONN. Bundesumweltminister Jürgen Trittin will das bestehende Bündnis für Arbeit dazu nutzen, gemeinsam mit Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden Arbeitsplätze im Bereich des Umweltschutzes zu schaffen. In einem Brief an die Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sowie an DGB-Chef Dieter Schulte bittet der bündnisgrüne Minister um Vorschläge, wie die neue Energiepolitik zur Entstehung von Arbeitsplätzen führen könnte.

 

Umweltschützer fordern Abbau von Subventionen

BERLIN. Die Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Angelika Zahrnt, hat einen drastischen Abbau von Steuervergünstigungen gefordert. Eine entsprechende Streichliste besonders umweltschädlicher Subventionen habe ihr Verband bereits an Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) übergeben. Als Beispiel für eine umweltschädliche Steuervergünstigung nannte sie die Kilometerpauschale für Personenkraftwagen von 70 Pfennig. Damit werde der Autoverkehr gefördert und ökologischere Fortbewegungsmittel wie Bahn, Busse und Fahrrad diskriminiert. Weitere ökologisch schädliche Subventionen seien, so Angelika Zahrnt, die Verstromungsbeihilfe für Steinkohle, die Steuerbefreiung für Flugbenzin und die Steuerermäßigung für Diesel.


 
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