© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    22/99 28. Mai 1999


Meldungen

Minister einigen sich über Etat für Kulturförderung

WEIMAR. Auf einen Etat von umgerechnet rund 327 Millionen Mark für die Kulturförderung in den nächsten fünf Jahren haben sich die Kulturminister der Europäischen Union auf ihrer Tagung vergangene Woche in Weimar geeinigt. Der deutsche Kulturstaatsminister Michael Naumann (SPD) erwartet nun, daß das Europäische Parlament auf seiner Sitzung im Juni in Luxemburg den gemeinsamen Standpunkt des Rates verabschieden werde. Das Programm "Kultur 2000" hat eine Laufzeit vom 1. Januar 2000 bis Ende des Jahres 2004. Europa müsse lernen, daß Kulturpolitik nicht eine schöngeistige Nebensache sei, sondern die Beschäftigung mit einem Wirtschaftssektor, der die größten Zuwachsraten habe, erklärte Naumann.

 

Deutsche Sprachschützer streiten über Anglizismen

DORTMUND. Zwischen dem Verein zur Wahrung der deutschen Sprache (VWDS) in Dortmund und dem Mannheimer Institut für Deutsche Sprache (IdS) ist es zu einem offenen Streit um die Einbeziehung englischer Computer-Ausdrücke in den deutschen Sprachschatz gekommen. Der VWDS will nach eigenem Bekunden verhindern, daß englische Computer-Vokabeln wie "upgrade" oder "downloaden" durch die Aufnahme in Wörterbücher auch offiziell zu einem Teil der deutschen Sprache werden. "Ich kann die einschlägigen Vorschläge des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim nicht nachvollziehen", so VWDS-Vorsitzender Walter Krämer. "Es gibt für einen großen Teil des englischen Computer-Jargons perfekte und oft bessere deutsche Wörter, angefangen mit dem Computer selbst. Der hieß früher immer und bei wahren Profis auch noch heute Rechner. Außerdem weichen viele Anglizismen den Tiefencode der deutschen Sprache auf. Sie erleichtern nicht die Verständigung der Menschen, sie erschweren sie", widerspricht Krämer dem vom IdS vertretenen Standpunkt, Begriffe wie "update" und "download" seien "zunehmend akzeptiert". "Weit über die Hälfte aller Bundesbürger lehnen die Überfrachtung unserer Sprache mit Anglizismen ab. Diese Menschen finanzieren mit ihren Steuern auch das Mannheimer Institut. Sie werden es sich nicht bieten lassen, was hier mit ihrem Geld geschieht."

 

Sorbischer Schriftsteller Jan Wornar gestorben

BAUTZEN. Wie der Vorsitzende des Sorbischen Künstlerbundes, Benedikt Dyrlich, in Bautzen mitteilte, verstarb der sorbische Autor und Übersetzer Jan Wornar am vorvergangenen Donnerstag nach schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren. Der Schriftsteller, der in Räckelwitz (Oberlausitz) zu Hause war, zählte nach Angaben Dyrlichs zu den wichtigsten sorbischen Kinderbuchautoren der Nachkriegszeit.


 
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