© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    24/99 11. Juni 1999


Meldungen

Gegen die Ausgrenzung der Islamisten in Berlin

BERLIN. Die Berliner Ausländerbeauftragte Barbara John (CDU) hat am vergangenen Wochenende einen Scheck über 5.000 Mark von der vom Verfassungsschutz beobachteten Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) entgegengenommen, berichtet der Berliner Tagesspiegel. Das Geld, das bei einer Solidaritätsveranstaltung der IGMG gesammelt wurde, soll einem albanischen Verein zugute kommen, der die Spenden an bedürftige Familien weiterleiten soll. Bei der Geldübergabe sollen nach dem Willen der Ausländerbeauftragten auch Vertreter von Milli Görüs dabeisein. Barbara John beteuerte, sie wolle alle Möglichkeiten zu einem Gespräch mit der als islamistisch verschrieenen Gruppe nutzen und deren Ausgrenzung verhindern. Bereits im Juni 1998 kam es im Rahmen der "5. Islam-Woche" (JF berichtete) zu einem Zusammentreffen zwischen der Ausländerbeauftragen und Milli Görüs-Generalsekretär Mehmet Erbakan.

 

Sorben rufen zum Tag der abgebaggerten Dörfer auf

HORNO/RAGOW. Der Vorsitzende der Domowina, Jakob Brankatschk, hat für den kommenden Samstag zu einem "Tag der abgebaggerten sorbischen Dörfer 1999" in Horno aufgerufen. Auf der im vergangenen Jahr ins Leben gerufenen Protestaktion werden in diesem Jahr der sorbische Schriftsteller Jurij Koch und Hornos Ortsbeiratsvorsitzender Bernd Siegert sprechen. Unterstützt wird die Aktion von der Bundestagsabgeordneten Sylvia Voß (Bündnisgrüne) und Tilman Zülch, dem Präsidenten der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), teilte der Bund Lausitzer Sorben mit. Die Aktion richtet sich gegen die Abbaggerung des deutsch-sorbischen Dorfes Horno, dessen Zerstörung vor zwei Jahren von den Mitgliedern des Brandenburger Landtages erneut beschlossen wurde. Insgesamt sind in der Lausitz bereits 77 sorbische Dörfer von der Landkarte getilgt worden, weitere Abbaggerungen sind geplant. Wie viele Familien in den letzten Jahrzehnten ihre Heimat verlassen mußten, ist nirgendwo registriert.

 

Die Partei der Nichtwähler nimmt auf Landesebene zu

WIESBADEN. Der Trend, wonach sich immer weniger Bürger an Landtagswahlen beteiligen, ist auch nach der Bremer Wahl vom vergangenen Wochenende ungebrochen. In den Statistiken seit 1990 wuchs häufig nur die Zahl der Nichtwähler. Seitdem liegt die durchschnittliche Beteiligung in den Ländern bei rund 70 Prozent. In den 80er Jahren hatte der Wert noch bei 77,5 Prozent gelegen.


 
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