© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    24/99 11. Juni 1999


Österreich: Bei den Europawahlen kandidiert die Christlich-Soziale Allianz (CSA)
Neue Partei mit Habsburg an der Spitze
(JF)

Bei den Europawahlen bekommen Österreichs Freiheitliche und Volksparteiler eine konservative Konkurrenz. Erstmals wird bei den Europawahlen die im Februar diesen Jahres gegründete Christlich-Soziale Allianz (CSA) kandidieren. Die mit der CSA verbundenen Namen sind bereits Programm: Gründer der CSA ist Carl Albrecht von Waldstein, ein Nachfahre des Feldherren Wallenstein, Spitzenkandidat ist Karl von Habsburg, ein Sohn Otto von Habsburgs, der bislang für die ÖVP im Europaparlament sitzt. Die CSA ist eine dezidiert konservative Partei, die gegen Abtreibung und EU-Zentralismus streitet und sich für ein christliches, auf Traditionen, Sitten und Bräuchen zurückbesinnendes Österreich einsetzt. Kritiker sehen die CSA allerdings eher als eine Adels- oder Restaurationspartei. "Die kaisernahen Truppen werden in Stellung gebracht", kommentierte jüngst das Nachrichtenmagazin Spiegel. Tatsächlich verleiht die CSA der in Österreich immer noch weitverbreiteten Sehnsucht nach der "guten alten Zeit" der Donaumonarchie Ausdruck. Das stärkste Geschütz, das die Partei im Wahlkampf auffährt, ist denn auch Otto von Habsburg, der Sohn des letzten österreichischen Kaisers. Otto von Habsburg tourt derzeit für die CSA durch die einstigen Stammlande und wirbt auf gut besuchten Kundgebungen für ein Europa, in dem das Selbstbestimmungsrecht der Völker ganz groß geschrieben wird. Umfragen zufolge kann die CSA mit rund vier Prozent rechnen.


 
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