© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    24/99 11. Juni 1999


Nachrichten, Personen & Termine

Hormonfleisch

Im Streit um das Verbot von Rindfleischimporten aus Nordamerika hat die Welthandelsorganisation (WTO) in Genf die von den USA und Kanada beantragten Strafzölle gegen die EU gebilligt. Zugleich wurde beschlossen, ein neutrales Schlichtergremium einzusetzen, das die Höhe der Strafzölle bestimmen soll. Das weiterhin bestehende Verbot der EU richtet sich gegen die Einfuhr von hormonbehandeltem Fleisch. Die EU vertritt in dem Streit die Ansicht, die Hormone könnten Krebs verursachen, und weigert sich deshalb, das Verbot aufzuheben, obwohl dieses von der WTO als nicht zulässig verurteilt wurde (JF 21/99).

 

Nationalpark Serengeti

Vor 40 Jahren wurde Bernhard Grzimeks Film "Serengeti darf nicht sterben" zum ersten Mal in Deutschland gezeigt. Die Botschaft – die ein Jahr später mit einem Oscar prämiert wurde – kam an: Dank der Unterstützung von Millionen Tierfreunden kann sich der Nationalpark in der tansanischen Steppe wieder sehen lassen. Wie die Zeitschrift natur & kosmos in ihrer Juni-Ausgabe berichtet, haben besonders einige der Großtierarten in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Heute leben in der Serengeti über eine Million Gnus, mehr als dreimal soviel wie zu Zeiten, als Grzimek dort drehte. Die Zahl der Elefanten ist auf etwa 2.000 angewachsen, und selbst die in der Serengeti ausgestorben geglaubten Spitzmaulnashörner haben sich dank der auch aus Deutschland mitfinanzierten Wildererbekämpfung erholt. Der Bestand der Zebras (Foto) blieb in den letzten Jahren mit 150.000 Tieren nahezu gleich.

 

Transrapid

Kurz vor den entscheidenden Beratungen zum Bundesetat 2000 fordern die Bündnisgrünen einen Verzicht auf den Bau der Magnetschwebebahn zwischen Hamburg und Berlin. "Das Projekt gehört für mich an die erste Stelle der Einsparliste", erklärte die grüne Vorstandssprecherin Antje Radcke gegenüber der Berliner Morgenpost. Der Transrapid sei ein "Milliardengrab" und nicht nur mit Blick auf die Haushaltslage verzichtbar. Insgesamt gebe es im Verkehrsministerium "deutliche Einsparmöglichkeiten". Auch viele große Autobahnprojekte müßten nochmals auf den Prüfstand.

 

Lebensmittelbranche

Ein aktueller Unternehmenstest bei 75 Unternehmen der Lebensmittelindustrie hat gezeigt: Knapp zwei Drittel der untersuchten Firmen kann ein positives Zeugnis für ihr Engagement in Sachen Umweltschutz ausgestellt werden. Das ist deutlich mehr als beim ersten Unternehmenstest 1995. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt (UBA) unterstützte Untersuchung des Instituts für Markt-Umwelt-Gesellschaft (imug). Weitere Resultate der Studie: Besonders kleinere und mittelständische Lebensmittel-Hersteller engagieren sich im Umweltschutz. Insgesamt könnten sich zehn Prozent der untersuchten Hersteller als ökologische Vorreiter der Branche bezeichnen. Sie erfüllen nahezu alle Kriterien und entsprechen somit dem Leitbild eines umweltorientierten Unternehmens. Nach Aussagen der Unternehmenstester haben hier die Unternehmen Blaue Quellen, Dr. Oetker, Hipp, Lebensbaum Märkisches Landbrot und Neumarkter Lammsbräu am besten abgeschnitten. Die Studie "Der Unternehmenstester – Lebensmittel" ist als rororo-Taschenbuch zum Preis von 16,90 Mark ab sofort im Buchhandel erhältlich.


 
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