© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    25/99 18. Juni 1999


Gregor Gysi will rechtes Potential ausschöpfen
(JF)

BONN. Nach Ansicht des Fraktionsvorsitzenden der PDS, Gregor Gysi, muß sich die Partei in Westdeutschland rechtsextremen Protestwählern öffnen. Nicht zur Debatte stehe, rechte Inhalte oder ausländerfeindliche Parolen einzusetzen, um Protestwähler zu gewinnen. Soziale Randgruppen seien eine vielversprechende Zielgruppe, über die sich die Partei auch im Westen etablieren könne, sagte Gysi der Berliner Zeitung. Die geplanten Einschnitte ins soziale Netz, die aus dem Strategiepapier Bundeskanzler Schröders und des britischen Premierministers Blair hervorgingen, würden zu "immer mehr gesellschaftlichen Außenseitern" führen. Deren erster Ansprechpartner sei derzeit die extreme Rechte. Einen Teil dieses Spektrums gelte es für die PDS zu gewinnen. Im Osten sei dies bereits gelungen. "Viele sind nur deshalb nicht bei den Rechtsextremen gelandet, weil wir sie an uns gebunden haben", sagte Gysi.


 
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