© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    25/99 18. Juni 1999


Meldungen

Leichte Stimmengewinne für ÖDP und Tierschutzpartei

BERLIN. Bei der Europawahl am vergangenen Sonntag haben die Bündnisgrünen gegenüber der Wahl von vor fünf Jahren Einbußen von 3,7 Prozent hinnehmen müssen. Mit 6,4 Prozent (1,74 Millionen Stimmen) unterschritten sie das Ergebnis der letzten Bundestagswahl noch um 0,3 Prozent. Besonders schlecht schnitten sie in den östlichen Bundesländern mit Ergebnissen zwischen 2,1 Prozent in Sachsen-Anhalt und 3,3 Prozent in Brandenburg ab. Zweistellige Resultate erreichten sie in den Stadtstaaten Berlin (12,5), Bremen (12,2) und Hamburg (12,0). Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) konnte sich gegenüber der Bundestagswahl leicht erholen und erreichte 0,4 Prozent. Im September 1998 mußte sie sich noch mit 0,2 Prozent zufriedengeben. Die besten Ergebnisse erreichte die ÖDP mit 1,3 Prozent in Bayern und 0,6 in Baden-Württemberg. Insgesamt machten 100.059 Wähler ihr Kreuz bei der ÖDP. Die Partei "Mensch Umwelt Tierschutz" hat mit 0,7 Prozent ihren Stimmenanteil gegenüber der Bundestagswahl (0,3 Prozent) mehr als verdoppeln können. Ihre Spitzenergebnisse erreichte die Tierschutzpartei in Sachsen (1,1), Berlin (1,0), Brandenburg (1,0), Sachsen-Anhalt (1,0) und Thüringen (1,0). Insgesamt wählten bei der Europawahl 184.795 Wahlberechtigte "Mensch Umwelt Tierschutz".

 

Europaweite Kampagne gegen Gen-Food geplant

KÖLN. Die "Friends of the Earth Europe", das größte Netzwerk von Umweltverbänden in Europa, haben bei ihrer Jahreshauptversammlung in Köln ein gemeinsames Vorgehen gegen Gen-Nahrungsmittel beschlossen. Ziel der europaweiten Kampagne ist ein Moratorium für Produktion, Patentierung und Vertrieb von gentechnisch veränderten Pflanzen, Tieren und Lebensmitteln. "Die Wissenschaft hat zur Zeit keine Antwort auf die Frage, wie groß das Gesundheits- und Umweltrisiko durch Gen-Food wirklich ist", begründete BUND-Gentechnik-Experte Dan Leskien die Entschlossenheit der Umweltverbände. Besonders ins Visier nehmen wollen die europäischen Umweltschützer die Branchen-Riesen der Grünen Gentechnik, Monsanto, Novartis und AgrEvo. "Manche Industrie-Lobbyisten erzählen in jedem Land eine andere Geschichte – diese Strategie werden wir gemeinsam bloßstellen und bekämpfen", so Leskien weiter. Außer dem BUND beteiligen sich Umweltverbände aus Österreich, Frankreich, Dänemark, Griechenland, England, Schottland, Schweden, Spanien, Norwegen, den Niederlanden und der Schweiz.


 
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