© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    26/99 25. Juni 1999


Parteien, Verbände, Personen

Akademie der Künste

Mit einer Matinee erinnern die Akademie der Künste in Berlin und die Heinrich-Böll-Stiftung am 27. Juni an den kürzlich an Krebs verstorbenen Schriftsteller Jürgen Fuchs. Mitwirken werden unter anderem die Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley, die Liedermacher Bettina Wegener und Wolf Biermann, sowie die Autoren Utz Rachowski und Lutz Rathenow.

 

Bund der Vertriebenen

Der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen und Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen (BdV), Wilhelm von Gottberg, hat nachdrücklich Aussagen von Marion Gräfin Dönhoff zur Vertreibung der Deutschen in Bezug auf die Vertreibung im Kosovo korrigiert. In einem Interview in der Wochenzeitung Die Zeit hatte sie auf die Frage, ob die Bilder von Flucht und Vertreibung auf dem Balkan sie an das erinnere, was sie selbst 1945 erlebt hat, geantwortet: "Nein, das war ganz anders. Wir wurden aus politischen Gründen vertrieben, nicht aus ethnischen. Wir wurden nicht systematisch verfolgt und beschossen, sondern da war dieser trostlose Zug von 12 Millionen Flüchtlingen. Wir wußten nicht, was aus uns wird. Die Heimat hinter uns war weg, hinter uns war nichts. Im Kosovo dagegen werden die Leute zu Tausenden umgebracht und vertrieben, aber die Flüchtlinge hoffen natürlich, in ihre Heimat zurückkehren zu können." Von Gottberg bezeichnet dies als nicht nur historisch falsch, sondern diese Aussage lasse auch die zweieinhalb Millionen Toten als Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation genauso unberücksichtigt, wie die bei der Vertreibung Geschändeten und körperlich und seelisch Verkrüppelten. Die Massenaustreibung der Ostdeutschen ab 1945 und die Vertreibungen der Albaner seien sehr wohl vergleichbar, so von Gottberg. In beiden Fällen handle es sich um Völkermord.

 

Bund Freier Bürger

Auf dem Landesparteitag des hessischen Bund Freier Bürger (BFB) in Fulda wurde Harri Berndt zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Der Platz war frei geworden, nachdem Heiner Kappel zum neuen Bundesvorsitzenden der Partei gewählt worden war. Als Stellvertreter wurden Jürgen Distler und Oliver Remy bestimmt. Einstimmig nominierte der Parteitag Renate Weber zur neuen Schatzmeisterin. Als Beisitzer im Präsidium wählten die Mitglieder Alfred Zips, Jürgen Behr und Karl-Heinz Weber. Ins Präsidium optiert wurden außerdem Christoph Hirschhäuser (Pressearbeit) und Dietrich Henke (Wahlkampf).

 

Deutsche Soziale Union

Bei den sächsischen Kommunalwahlen hat die Deutsche Soziale Union (DSU) ihre Präsenz in den großen Städten des Freistaates behaupten können. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kommt die DSU in Leipzig auf 1,4 Prozent (ein Mandat), in Dresden auf 2,9 Prozent (zwei Mandate), in Zwickau auf 3,0 Prozent (ein Mandat) und in Plauen auf 3,6 Prozent (ein Mandat). Leer gingen die sächsischen Konservativen in Chemnitz aus, wo 1,4 Prozent der Wähler für sie votierten. In Sachsen-Anhalt errang die DSU insgesamt vier Mandate in Kreistagen, in Thüringen ist sie nicht mehr auf dieser kommunalpolitischen Ebene vertreten.

 

Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen

Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV) und Vorsitzende des Kuratoriums der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, Erika Steinbach, würdigte anläßlich des 25jährigen Bestehens der Stiftung die Leistungen dieser wichtigen Kultureinrichtung. Sie dankte allen Mitarbeitern und ihren Vorgängern für ihre Verdienste um die Erforschung und wissenschaftliche Aufarbeitung des ostdeutschen Kulturgutes und der Vertreibung. Die Festrede in der Landesvertretung Baden-Württemberg hielt die Vorsitzende des Ausschuses für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages, die SPD-Bundestagsabgeordnete Elke Leonhard.

 

Unabhängige Ökologen Deutschlands

Zum Thema "Ökologie und Monarchie" haben am vorigen Wochenende die Arbeitsgemeinschaft "Tradition und Leben" (TuL) und die Unabhängigen Ökologen Deutschlands (UÖD) eine gemeinsame Tagung in Frankfurt am Main veranstaltet. In einem Grundsatzreferat widmete sich der Schweizer Buchautor René Häussler den "psychologischen Gemeinsamkeiten ökologischen und monarchischen Denkens", die er hauptsächlich im organischen Gesellschafts- und Kulturverständnis sowie dem generationenübergreifenden Denken und der Achtung vor der Schöpfung sah. Einigkeit bestand bei den Vertretern beider wertkonservativer Gruppierungen darüber, daß man weiterhin im Dialog bleiben solle. Im Anschluß an die Tagung forderten die anwesenden UÖD-Bundesvorstandsmitglieder sowie der hessische Landesvorsitzende Helmut Kirchner in einer Resolution an den Frankfurter Flughafen, die geplante Abholzung der mehr als 200 Jahre alten "Goethe-Eiche" im Zuge der Startbahnerweiterungen zu unterlassen.


 
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