© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    26/99 25. Juni 1999


Meldungen

Bundestag verweigert Atomkraftwerken Kredite

BONN. Mit der Mehrheit von SPD und Bündnisgrünen hat sich der Bundestag am Donnerstag letzter Woche gegen deutsche Kredite für die ukrainischen Atomkraftwerke Chmelnizki-2 und Rowno-4 ausgesprochen. Er wandte sich damit gegen eine von der Vorgängerregierung gegebene Zusage für einen Kredit zur Fertigstellung der Atommeiler in Höhe von 810 Millionen Mark (JF berichtete).

 

Deutscher Naturschutzring fordert saubere Kraftstoffe

BONN. Steuerliche Anreize zur schnellen Einführung schwefel- und benzolarmer Benzin- und Dieselkraftstoffe verlangt der Deutsche Naturschutzring (DNR). Der Verband hält eine Steuerdifferenz von fünf Pfennig pro Liter zwischen den saubereren und den bisherigen Kraftstoffen für notwendig. Die Herstellung der umweltfreundlicheren Kraftstoffe dürfte um drei bis vier Pfennig pro Liter teurer sein. Eine Erhöhung der Mineralölsteuer auf herkömmliches Normalbenzin um vier Pfennige und bei Diesel um fünf Pfennige je Liter ist nach Ansicht des DNR das geeignete Mittel, die Autofahrer zum Umsteigen zu bewegen. Dies zeigten die Erfahrungen bei der Einführung von bleifreiem Benzin. In Großbritannien gibt es seit März 1998 für besonders schwefelarmen Diesel eine Steuerdifferenz von 5,5 Pfennigen. Dänemark wird ab 1. Juli eine solche Differenzierung vornehmen.

 

Tierschutzbündnis kritisiert neue Legehennenrichtlinie

BONN. Tief enttäuscht zeigten sich die Vorsitzenden der vier großen Tierschutzorganisationen Deutschlands über die Neufassung der Legehennenhaltungsrichtlinie, die unter deutscher Präsidentschaft letzte Woche im EU-Ministerrat verabschiedet wurde. "Die Chancen einer wirklichen Verbesserung der Haltungsbedingungen für 220 Millionen Legehennen in der EU wurden mit dieser Richtlinie verspielt", kommentierten die Vorsitzenden, die sich zum "Bündnis Tierschutz" zusammengeschlossen haben, das Regelwerk. Zwar sieht die Richtlinie ein Verbot herkömmlicher Käfige, in denen jedem Huhn gerade der Platz einer DIN-A-4-Seite zur Verfügung steht, ab 2012 vor, die Käfighaltung von Hühnern ist damit aber nicht verboten. An die Stelle der herkömmlichen Käfige sollen "erweiterte Käfige" treten, die mit einer Sitzstange und einem Netz ausgestattet sein müssen. "Unterm Strich ergeben sich keine Verbesserungen für die Käfighennen", so die Tierschützer. Arteigene Verhaltensweisen, wie Laufen, Picken, Scharren, könnten nicht ausgeführt werden.


 
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