© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/99 02. Juli 1999 |
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Meldungen Gauck scheidet im Oktober 2000 aus dem Amt MÜNCHEN. Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Joachim Gauck, hat angekündigt, Anfang Oktober nächsten Jahres aus seinem Amt auszuscheiden. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel ist die Bündnisgrüne Marianne Birthler aussichtsreichste Kandidatin für seine Nachfolge. Dem Bericht zufolge haben sich sowohl der Chef der Grünen-Bundestagsfraktion, Rezzo Schlauch, als auch Bundesinnenminister Otto Schily (SPD), der die Dienstaufsicht über die Gauck-Behörde führt, für Birthler ausgesprochen, die von 1990 bis 1992 Bildungsministerin in Brandenburg und danach Vorstandssprecherin ihrer Partei war. Der Rostocker Pfarrer Gauck war 1990 von der Volkskammer gewählt und 1995 vom Bundestag als Bundesbeauftragter für die Stasiunterlagen bestätigt worden. Eine dritte Amtszeit wäre nur mittels einer Gesetzesänderung möglich gewesen. Gauck äußerte, eine solche Änderung hätte seinem Demokratieverständnis widersprochen.
USA wollen Stasi-Akten an Deutschland übergeben BONN. Die USA wollen die 1992 aus Moskau erhaltenen Stasi-Akten an Deutschland übergeben. Nach Angaben des Nachrichtenmagazins Focus hat US-Präsident Bill Clinton die Rückgabe der Akten Bundeskanzler Gerhard Schröder auf dem G-8-Gipfel in Köln zugesagt. Tausende Blatt geheimer Stasi-Dokumente sollen demnach den deutschen Geheimdiensten übergeben werden. DDR-Bürgerrechtlerin Angelika Barbe erklärte hierzu: "Wir freuen uns natürlich, daß diese uns fehlenden Akten an Deutschland übergeben werden." Es stimme sie allerdings "sehr skeptisch", daß die Akten nur den deutschen Geheimdiensten zur Verfügung gestellt werden. Sie gehörten in die Gauck-Behörde, um Strukturen der Staatssicherheit offenlegen zu können. Es müsse aufgedeckt werden, "wie es war und wer es war".
Wehrmachtsausstellung wird weiterhin gezeigt HAMBURG. Die umstrittene Wehrmachtsausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung wird mindestens noch bis zum Jahr 2001 in Deutschland und im Ausland gezeigt werden. Nachdem in 33 Städten mehr als 800.000 Besucher die Schau "Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944" gesehen haben, liegen nach Auskunft des Reemtsma-Instituts noch Anfragen aus 50 weiteren Städten vor. Interesse gebe es nicht nur aus Deutschland und Österreich, sondern auch aus Israel, Luxemburg, China und Japan. |