© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    27/99 02. Juli 1999


Meldungen

Erstmals seit neun Jahren Rückgang der Pleiten

DÜSSELDORF. Die Pleitewelle in der deutschen Wirtschaft ist auf hohem Niveau abgeebbt. Erstmals seit 1991 ging im ersten Halbjahr 1999 die Zahl der Firmen-, Nachlaß- und Privatpleiten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um ein Prozent auf 16.900 zurück, teilte Creditreform mit. Unverändert schwierig stellt sich die Lage in den östlichen Bundesländern dar. Dort wurde mit insgesamt 5.000 Insolvenzen erneut ein Zuwachs von 2,7 Prozent verzeichnet. Davon waren in den ersten sechs Monaten 4.600 Unternehmen betroffen. Dies entspricht einem Plus von 5,1 Prozent. Durch die Firmenpleiten wurden im ersten Halbjahr 236.000 Arbeitsplätze vernichtet. Der Gesamtschaden, der durch die Insolvenzen entstand, betrug rund 32 Milliarden Mark.

 

Neuer Höchststand bei Hilfe zum Lebensunterhalt

BERLIN. Die Zahl der Sozialhilfeempfänger in der Hauptstadt hat einen neuen Höchststand erreicht. Im Dezember 1998 bezogen 281.851 Bürger laufende Hilfe zum Lebensunterhalt, teilte das Statistische Landesamt mit. Das waren 4,9 Prozent mehr als zwölf Monate zuvor. Insgesamt waren 8,3 Prozent der Berliner auf die Hilfe des Sozialamtes angewiesen.

 

Viele Studierende brechen ihr Studium vorzeitig ab

KÖLN. Etwa 70.000 Studierende verlassen jährlich Deutschlands Hochschulen ohne Abschluß. Die meisten Abbrecher – mehr als zwei Drittel – gaben auf, weil sie sich während des Studiums für ein neues Berufsziel entschieden hatten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

 

Kinderfreibetrag wird um 3.000 Mark erhöht

BONN. Der Kinderfreibetrag soll nun doch um 3.000 Mark auf knapp 10.000 Mark angehoben werden. Der Beschluß der Koalitionsspitzen, den Freibetrag nur um 2.000 Mark zu erhöhen, fand in der SPD-Bundestagsfraktion keine Zustimmung. Außerdem soll das Kindergeld zum 1. Januar 2000 auf jeweils 270 Mark für das erste und zweite Kind erhöht werden. Auch der nun beschlossene Kinderfreibetrag unterschreitet den im Familienurteil des Bundesverfassungsgerichts genannten Betrag von 4.000 Mark um 25 Prozent. Darauf hat das Bundesjustizministerium in einem Schreiben an das Bundesfinanzministerium hingewiesen.


 
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