© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    28/99 09. Juli 1999


Meldungen

Schäuble kritisiert Kulturfinanzierung

WEIMAR. Für ein Umdenken bei den Finanzierungssystemen im Kulturbereich hat sich der CDU-Vorsitzende Wolfgang Schäuble ausgesprochen. Während sich der Staat mehr als bisher auf Schwerpunkte konzentrieren müsse, werde ein stärkeres Engagement der Bürger gebraucht, sagte Schäuble vergangenen Freitag auf einem Kultur-Forum seiner Partei in Weimar. Obwohl in der Bundesrepublik noch nie so viel vererbt worden sei wie heute, bleibe das private Stiftungs- und Mäzenatentum weit etwa hinter dem der USA zurück. Auch sinke die Bereitschaft, ein Ehrenamt zu übernehmen, kritisierte Schäuble. Aufgabe des Staates sei es, hier die richtigen Rahmenbedingungen und Anreize zu schaffen.

 

Arnold Stadler erhält Georg-Büchner-Preis

DARMSTADT. Der Lyriker und Romanautor Arnold Stadler erhält den diesjährigen Georg-Büchner-Preis der deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Der 45jährige Stadler veröffentlichte zwischen 1989 und 1994 eine autobiographisch gefärbte Romantrilogie; die Romane "Ich war einmal", "Feuerland" und "Mein Hund, meine Sau, mein Leben" beschrieben Kindheit und Erwachsenwerden eines jungen Mannes im Schwarzwald, der Heimat Stadlers. Die mit 60.000 Mark dotierte Auszeichnung wird am 23. Oktober in Darmstadt verliehen.

 

Bayern wirft Naumann Film-Zentralismus vor

MÜNCHEN. Eine massive Einmischung in Länderangelegenheiten hat Bayern dem Bund bei der Filmförderung vorgeworfen. Kulturstaatsminister Michael Naumann strebe mit seinem "Bündnis fürFilm" einen Kulturzentralismus an, kritisierte der Leiter der Staatskanzlei in München, Erwin Huber. "Eine Zentralisierung der Filmförderung wird es mit den Ländern nicht geben", sagte Huber. Die Länderförderung habe in Berlin, Köln, Hamburg und München leistungsfähige Zentren für Film- und Fernsehproduktionen mit aufgebaut. Die Länder förderten Produktionen jährlich mit 215 Millionen Mark, der Bund nur mit 24 Millionen.

 

Architekturpreis für Jüdisches Museum Berlin

ESSEN. Für die Gestaltung des Jüdischen Museums in Berlin ist der Architekt Daniel Libeskind mit dem Deutschen Architekturpreis 1999 ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte die Arbeit als "kühnen, zukunftsweisenden" Bau und als ein Werk von "suggestiver, skulpturaler Präsenz". Der mit 50.000 Mark dotierte Preis gilt als die bedeutendste Auszeichnung für Architekten in der Bundesrepublik. Er wird alle zwei Jahre von der Essener Ruhrgas AG unter Schirmherrschaft der Bundesarchitektenkammer ausgelobt.

 

Umfangreiche Picasso-Ausstellung in Schwerin

SCHWERIN. Die bislang umfangreichste Picasso-Ausstellung in den neuen Bundesländern ist seit vergangenem Freitag im Staatlichen Museum von Schwerin zu sehen. Unter dem Titel "Der Reiz der Fläche" werden bis zum 26. September 54 Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen gezeigt, die vom Kubismus über die Abstraktion bis zu den Spätwerken alle Schaffensperioden Picassos umfassen. Die Leihgaben kommen aus New York, Berlin und Hannover sowie aus der Sammlung von Picassos Enkelin Marina.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen