© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    28/99 09. Juli 1999


Frisch gepresst

Ernst Nolte. Erst kürzlich wurde mit großer öffentlicher Aufmerksamkeit der 70. Geburtstag von Jürgen Habermas gewürdigt. Seinem Widerpart im "Historikerstreit" von 1986 ist jetzt eine ausführliche Darstellung gewidmet, die als "Versuch einer Verständigung" bezeichnet wird. Als "Relativierer des Nationalsozialismus" wurde Ernst Nolte, Professor der Geschichte an der Freien Universität Berlin, von den Schreibern der "political correctness" nach seinem großen Werk über den "Europäischen Bürgerkrieg 1917–1945" bezeichnet. Volker Kronenberg beschreibt Ernst Noltes Gesamtwerk vom "Faschismus in seiner Epoche" (1963) bis zur Gegenwart als großartige Leistung eines Geschichtsdenkers von internationalem Format. Er ist einer der wichtigsten Deuter des Nationalsozialismus, den er in eine neue Totalitarismusversion einordnet. Das Buch "Ernst Nolte und das totalitäre Zeitalter. Versuch einer Verständigung" (Bouvier Verlag, Bonn 1999, 399 Seiten 39 Mark), das Stellungnahmen von Joachim Fest, Wolfgang Wippermann, Hans Maier und Ernst Nolte selbst enthält, ist ein Beitrag zur geistigen Orientierung und Berichtigung zeitgemäßer Irrtümer.

Der Bundestagspräsident. Das Amt des Bundestagspräsidenten gehört zu den angesehensten in der Bundesrepublik Deutschland. Er ist – ähnlich wie der Bundespräsident – eine moralische Instanz. In der Hierarchie der staatlichen Repräsentanz nimmt er nach dem Bundespräsidenten und vor dem Bundeskanzler den zweiten Rang ein. Das Buch "Der Bundestagspräsident/Die Bundestagspräsidentin" (Olzog Verlag, München 1999, 254 Seiten, 29,80 Mark), herausgegeben von Rupert Schick, schildert Rechte und Pflichten dieses Amtes, aber auch seine Wirkungsmöglichkeiten außerhalb geschriebener Normen. Es macht deutlich, daß der Präsident durch sein Wirken für das Ansehen unserer parlamentarischen Demokratie von großer Bedeutung sein kann.


 
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