© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    29/99 16. Juli 1999


Meldungen

Gefahren einer Finanzkrise werden weit unterschätzt

BAMBERG. Spekulanten gefährden die Stabilität der Weltwirtschaft. Der wirkliche Wert eines Unternehmens und seine Bewertung am Aktienmarkt klaffen oft zu weit auseinander. Diese Ansicht vertritt der Präsident des renommierten Club of Rome, der Spanier Don Ricardo Diez-Hochleitner. Sowohl Unternehmen, die um jeden Preis an die Börse strebten, als auch Investoren unterschätzten die Gefahren einer Finanzkrise. In einer globalisierten Wirtschaft tangierten auftretende Probleme alle Ecken der Welt. Je größer der Anteil an spekulativem Kapital werde, desto gravierender seien bei möglichen Turbulenzen die Folgen, warnte der Präsident des internationalen Zusammenschlusses von Industriellen und Wissenschaftlern. "Wir sollten uns daher nicht leichfertig in die Hände von Spekulanten begeben", meinte der Präsident des Club of Rome.

 

Deutlicher Rückgang bei den Teilzeitbeschäftigten

WIESBADEN. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes sank im April 1999 gegenüber März 1999 die Zahl der Teilzeitbeschäftigten im Einzelhandel um 4,4 Prozent, im Großhandel um 7,7 Prozent und im Gastgewerbe um 8,4 Prozent. Damit waren im April 1999 – als die Neuregelungen zur geringfügigen Beschäftigung in Kraft traten – in diesen Bereichen rund 106.000 weniger Teilzeitbeschäftigte tätig als im Vormonat. Auch das EDV-Dienstleistungsunternehmen Datev, das monatlich mehr als sieben Millionen Lohn- und Gehaltsabrechnungen erstellt, bestätigt den Trend weg von den 630-Mark-Jobs. Ende März hatte Datev noch 1,8 Millionen geringfügig Beschäftigte gezählt. Am 10. Juni seien es nur noch 1,4 Millionen gewesen.

 

Erweiterte Öffnungszeiten finden nur wenig Ressonanz

BERLIN. Die Mehrzahl der Deutschen lehnt längere Öffnungszeiten an Werktagen und Einkaufszeiten an Sonn- und Feiertagen ab. Dies gilt gleichermaßen für die Bürger der alten wie der neuen Bundesländer. Nach einer Emnid-Umfrage haben sich lediglich FDP-Anhänger mehrheitlich für Einkaufszeiten bis 22 Uhr ausgesprochen. "Einkaufsmuffel" sind die Anhänger der PDS: Zwei Drittel sind gegen längere Öffnungszeiten und 72 Prozent gegen das sonntägliche Einkaufen. SPD- und Unions-Wähler lehnen vor allem die Ladenöffnung am Sonntag ab. Derzeit gibt es in vielen Bundesländern Bestrebungen, die Öffnungszeiten auszuweiten.


 
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