© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    29/99 16. Juli 1999


Meldungen

Sinti und Roma pochen auf eigenes Mahnmal

HAMBURG/BERLIN. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma hat gefordert, nach der Entscheidung für das Holocaust-Mahnmal nun auch das zugesagte Denkmal für seine Volksgruppe in Angriff zu nehmen. Der Vorsitzende des Zentralrates Romani Rose äußerte im Norddeutschen Rundfunk: "Das war die Grundlage der Einigung zwischen dem Zentralrat der Juden und uns: Daß es nur ein separates Mahnmal für die Juden geben kann, wenn gleichzeitig das Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma an diesem von Bundesregierung und Berliner Senat festgelegten Standort errichtet wird". Wenn dies jetzt in Frage gestellt würde, wäre dies ungeheuerlich. Er bezog sich hierbei vor allem auf Berlins Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen, der erklärt hatte, Berlin werde die Entscheidung des Bundestages für das Holocaust-Mahnmal mittragen, für weitere Mahnmale im Zentrum der Stadt gebe es aber keinen Raum mehr. Unterdessen warnte das Berliner Landeskriminalamt vor Sicherheitsproblemen am geplanten Holocaust-Mahnmal und sprach sich dafür aus, das zwei Fußballfelder große Areal teilweise zu umzäunen. Unbedingt notwendig seien der Analyse zufolge auch graffiti-resistente Überzüge für die 2.700 Stelen und eine Polizeiüberwachung rund um die Uhr.

 

Peter Ruzicka tritt Everding-Nachfolge an

MÜNCHEN.Der ehemalige Intendant der Hamburger Staatsoper, Peter Ruzicka, tritt am 1. Oktober die Nachfolge August Everdings als Präsident der bayerischen Theaterakademie an. Einem entsprechenden Vorschlag des bayerischen Kultusministers Hans Zehetmair (CSU) stimmte der Bayerische Ministerrat am Dienstag dieser Woche einstimmig zu. Der neue Akademiechef wird auch das Prinzregententheater leiten, aber nicht wie sein Vorgänger den Titel "Generalintendant" tragen, teilte Zehetmair mit. Der 51jährige gebürtige Düsseldorfer Ruzicka studierte neben Musik auch Jura und Betriebswirtschaft. Von 1979 bis 1987 war er Intendant des ehemaligen Radio-Symphonie-Orchesters Berlin und anschließend bis 1997 Intendant der Hamburger Staatsoper.

 

14. Schleswig-Holstein Musik Festival eröffnet

KIEL. Mit einem Konzert in der Kieler Ostseehalle ist am vergangenen Sonntag das 14. Schleswig-Holstein Musik Festival eröffnet worden. Zum Auftakt spielte das NDR-Sinfonieorchester die achte Sinfonie von Gustav Mahler, die sogenannte "Sinfonie der Tausend". Dirigiert wurde das Orchester von dem neuen künstlerischen Leiter des Festivals, Christoph Eschenbach. Zuvor hatte Bundespräsident Rau in einer Ansprache das Musikfest als festen Bestandteil der Kulturpolitik Deutschlands gewürdigt. Unter dem thematischen Schwerpunkt Frankreich bietet das Schleswig-Holstein Festival bis zum 29. August 140 Konzerte in 35 Orten zwischen Flensburg und Hamburg.


 
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