© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    30/99 23. Juli 1999


Nachrichten, Personen & Termine

Recyclingbörse

Die IHK-Recyclingbörse feierte vergangene Woche ihr 25jähriges Jubiläum. Am 1. Juli 1974 starteten die Industrie- und Handelskammern (IHKn) zusammen mit dem Deutschen Industrie- und Handelstag (DIHT) bundesweit die "Abfallbörse", die die Abfallvermeidung und die Wiederverwertung von Sekundärrohstoffen zum Ziel hat. Seit ihrer Gründung haben sich über 200.000 Unternehmen an der Börse beteiligt. Millionen Tonnen an Produktionsrückständen konnten so der Verwertung zugeführt werden. Vor acht Jahren wurde die Abfallbörse in "Recyclingbörse" umbenannt und leistungsfähiger organisiert, indem durch eine Datenbank die Vermittlungsdauer erheblich verkürzt wurde. Seit 1997 ist die Recyclingbörse im Internet ( http://recy.ihk.de   ), so daß sich die Unternehmen rund um die Uhr über Angebote und Gesuche informieren können.

 

Wasserqualität

Die Wasserqualität österreichischer Badeseen ist überwiegend gut. Eine Untersuchung der EU hat ergeben, daß 1998 von insgesamt 270 Bade-stellen das Wasser bei 76,7 Prozent als "gut" gekennzeichnet werden konnte, bei weiteren 15,2 Prozent als "akzeptabel". Gegenüber 1997 bedeutet dies allerdings eine leichte Verschlechterung. Ursache dafür waren die extremen Regenfälle des Jahres 1998, durch die viele Badegewässer stark verschmutzt wurden.

 

Renaturierung

In Mecklenburg-Vorpommern sollen rund 37.000 Hektar Moorflächen aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen und renaturiert werden. Damit werde "umweltfachlichen und landwirtschaftlichen Interessen Rechnung getragen", erklärte Schwerins Landwirtschaftsminister Till Backhaus. Das Konzept bedeute harte Einschnitte für die betroffenen Landwirtschaftsbetriebe, es werde aber auf Freiwilligkeit gesetzt. Mecklenburg-Vorpommern ist mit zwölf Prozent seiner Fläche das moorreichste Bundesland. Die in der Vergangenheit im Zuge der Nutzbarmachung trockengelegten Moore und Feuchtgebiete setzen den Angaben zufolge jährlich über fünf Millionen Tonnen Kohlendioxid frei. Die Renaturierung der Moore soll dies ändern.

 

Umweltatlas Wattenmeer

Mit dem Erscheinen des zweiten Bandes "Wattenmeer zwischen Elb- und Emsmündung" (Verlag Eugen Ulmer, 200 Seiten, 68 Mark) ist nun die gesamte deutsche Nordseeküste im "Umweltatlas Wattenmeer" dargestellt. Zu dem im Band "Nordfriesisches und Dithmarscher Wattenmeer" (270 Seiten, 68 Mark) beschriebenen schleswig-holsteinischen Teil kommt nun das hamburgische und niedersächsische Wattenmeer hinzu. Beide Teile ergeben ein umfassendes und vielseitig nutzbares Nachschlagewerk nicht nur für ökologische, sondern auch für geographische, historische und gesellschaftliche Fragen.

 

Direktvermarktung

Seit 1989 wird von seiten der Erzeuger-Verbraucher-Initiative (EVI) ein Heft mit Anschriften der ökologisch wirtschaftenden Bauern im Großraum Main-Franken-Rhön herausgegeben, die eine Ab-Hof-Vermarktung betreiben. Grundlegender Zweck des 1986 beim 1. Umwelttag in Würzburg gegründeten Vereins ist die Förderung des Ökologischen Land-, Garten-, Obst- und Weinbaus als Beitrag zur Wiederherstellung und Erhaltung einer intakten Umwelt. Das Verzeichnis "Weil wir heute an morgen denken" enthält Anschriften von Bauernläden, Naturkostläden, Bäckereien, Erzeugern, Gaststätten und Marktständen und ist für fünf Mark erhältlich bei der EVI, Oberes Tor 21, 97237 Oberaltertheim. Die Adressen sind auch einsehbar unter www.eviev.de .

 

Nachwachsende Rohstoffe

Nachwachsende Rohstoffe sind in Deutschland weiterhin im Aufwind. Insgesamt würden 1999 auf zirka 760.000 Hektar nachwachsende Rohstoffe angebaut, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium (BML), Gerald Thalheim, anläßlich seines Besuches bei der Fachagentur nachwachsende Rohstoffe (FNR) in Gülzow. Dies entspräche etwa 6,5 Prozent der in Deutschland genutzten Ackerfläche. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Anbaufläche um rund 260.000 Hektar ausgedehnt worden. Der Anstieg sei vor allem auf die Anbauausweitung auf Stillegungsflächen zurückzuführen, die nunmehr bei 370.000 Hektar läge. Wichtigste Anbaukulturen seien Ölsaaten (Raps: 370.000 Hektar, Öllein: 200.000 Hektar, Sonnenblumen: 28.000 Hektar) gefolgt von Getreide und Kartoffeln zur Stärkeerzeugung mit insgesamt 140.000 Hektar. Der Anbau von Faser- und Arzneipflanzen läge bei jeweils 4.000 Hektar. Im laufenden Jahr stelle das BML insgesamt 51 Millionen Mark zur Förderung von Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben in diesem Bereich zur Verfügung.


 
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