© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    31-32/99 30. Juli / 06. August 1999


Interview: Sprachpfleger Walter Krämer
(JF)

Die JUNGE FREIHEIT befragte Professor Walter Krämer, den Vorsitzenden des "Vereins zur Wahrung der deutschen Sprache".

Wie wirkt dieses Schreiben auf Sie, weltoffen oder eher peinlich?

Krämer: Sehr peinlich! Ich schäme mich vor den türkischen Schülerinnen, die nach Deutschland kommen und dann sehen müssen, wie die deutsche Kultur so mit Füßen getreten wird.

Wird der Text durch die vielen englischen Versatzstücke für die Schüler attraktiver zu lesen?

Krämer: Die Absicht ist ganz klar: das Schreiben soll locker-flockig dem Jargon der Schüler entsprechend formuliert sein, doch dieses Einschmeicheln kommt bei den Jungen überhaupt nicht gut an. Ganz im Gegenteil, sie sind davon angewidert.

Sollten Eltern oder die Schulleitung hier aktiv werden?

Krämer: Am besten ist es, wenn die Schüler selbst es sich verbitten, daß jemand ihre angebliche Jugend-Sprache nachzuäffen versucht.

Weitere Informationen zum Verein zur Wahrung der deutschen Sprache: VWDS, Postfach 10 41 28, 44041 Dortmund, Tel. 0231 / 7 94 85 20, Internet: www.vwds.de


 
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